Test - 24: The Game : 24: The Game
- PS2
Die eigentliche Spielmechanik des Titels lässt sich dabei am besten mit dem Gameplay der 'True Crime'-Serie vergleichen. Die meiste Zeit bewegt ihr die Spielfigur in der Third-Person-Ansicht durch die Levels und nehmt die zahlreichen Gegner einen um den anderen aufs Korn. Das vom Spiel verwendete Zielsystem ist denkbar einfach: Erscheint ein Feind auf dem Bildschirm, könnt ihr ihn mit der L1-Taste automatisch anvisieren und schließlich mittels Druck auf den R1-Knopf töten. Zusätzlich erlaubt es das Spiel, einzelne Körperpartien anzuvisieren, um die Widersacher gezielt auszuschalten. Das klappt auf sichere Distanz gut, wenn ihr allerdings eurem Gegner bis auf wenige Meter gegenübersteht, wird es problematisch. Der Grund dafür ist die indiskutable Kameraperspektive. Sobald ihr nämlich einem Feind zu nahe kommt, springt die Perspektive wild in der Umgebung umher und macht es nahezu unmöglich, den Angreifer zu identifizieren und auszuschalten. Unzählige Spielertode und damit verbundene Frustmomente sind die unschöne Folge.
Die Third-Person-Einsätze laufen relativ linear und monoton ab. Frei nach dem Prinzip 'shoot and kill' ballert ihr euch so lange durch die Levels, bis ihr ein neues Ereignis auslöst, das die Story wieder vorantreibt. Etwas Abwechslung versprechen die Schleich- und Sniperabschnitte, die das Spiel gelegentlich in die Kampagne einstreut. Die KI der computergesteuerten Gegner ist dabei größtenteils glaubhaft. Die Gegner werfen sich bei Beschuss in Deckung, erwidern das Feuer oder fordern lautstark Verstärkung an, sodass ihr es binnen weniger Sekunden mit der dreifachen Anzahl an Widersachern zu tun bekommt.
Dafür schickt euch die CTU bestens ausgerüstet in den Kampf gegen die terroristische Bedrohung. Ein PDA, der neben aktuellen Satellitenaufnahmen der Umgebung auch die Operationsziele zeigt, gehört dabei ebenso zu eurer Grundausstattung wie eine hochmoderne Hacking-Schnittstelle, mit der ihr Passwörter und Zugangscodes knackt. Zudem verfügt ihr über ein imposantes Waffenarsenal; angefangen bei einfachen Handfeuerwaffen über die russische Kalashnikov bis hin zu diversen Präzisionsgewehren. Die Ballistikwerte der Waffen wurden akkurat umgesetzt und die Ballermänner unterscheiden sich durch Genauigkeit, Durchschlagskraft sowie Streuung.
I need you to listen!Dass Sony Cambridge mit '24: The Game' der ganz große Wurf dennoch nicht gelungen ist, liegt neben den bereits erwähnten Problemen mit der Kameraperspektive und den monotonen Third-Person-Abschnitten vor allem an den zahlreichen Minispielen und den Fahrmissionen. Einmal von dem spannend umgesetzten Verhörbildschirm abgesehen, bei dem ihr die Verdächtigen richtig in die Mangel nehmen könnt, sind die kleineren Spielereien dem Spielfluss und Spannungsbogen eher hinderlich denn zuträglich. Die gestellten Aufgaben sind schlichtweg zu einfach und werden euch nicht viel mehr abringen als ein müdes Lächeln. Gleiches gilt übrigens für die Fahrmissionen, bei denen ihr in der Regel immer von mehreren feindlichen Autos verfolgt werdet. Die KI beschränkt sich dabei ausschließlich auf stupide Ramm-Manöver und nimmt sich ob ihrer selbstmörderischen Fahrweise nach einigen Minuten unweigerlich selbst aus dem Spiel. Das physikalisch nicht korrekte Verhalten der Vehikel, das kaum vorhandene Geschwindigkeitsgefühl und die schwache Bildwiederholungsrate runden diesen Punkt zudem in negativer Hinsicht ab.
Ansonsten hinterlässt '24: The Game' technisch einen soliden, aber keinen herausragenden Eindruck. Die Levels sind sehr gut ausgeschmückt, die Grafik-Engine ist zeitgemäß und die Zwischensequenzen sogar hervorragend. Abzüge muss sich das Programm umgekehrt aber für die Kollisionsabfrage, die mittelprächtigen Animationen und die fehlende Lippensynchronisation gefallen lassen.
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