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Special - 10 Years After: Diablo II : Und es wird immer noch gespielt ...

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Blizzard hat im Verlauf der Firmengeschichte geschafft, was kein anderes Studio zuvor in dem Maße erreicht hat. Mit World of WarCraft wurden quasi sämtliche Rekorde im Bereich MMO gebrochen. Mit StarCraft wurde ein Strategie-Epos kreiert, das selbst heute noch von vielen gespielt wird. Und dann gab es da noch Diablo II. Vor zehn Jahren erschienen, immer noch beliebt und für den Autor dieser Zeilen sogar lebensverändernd.

Als Diablo im Jahre 1997 erschien, hatte es mich sofort gepackt. Eigentlich war und bin ich ja eher ein Fan komplexerer Rollenspiele, aber das simple Spielprinzip, der grandiose Mehrspielerspaß dank Battle.Net, die stilvolle Umsetzung und vor allem der süchtig machende Sammeltrieb ließen mich einfach nicht los. Wer erinnert sich nicht an die endlose Jagd nach dem Kings Sword of Haste? Für mich war es der Auftakt dafür, neben meinem früheren Job eine Fan-Seite zu Diablo aus dem Boden zu stampfen. Der eine oder andere kennt sie vielleicht noch: den Diablo II Watchtower, der inzwischen aber in den wohlverdienten Ruhestand gegangen hat.

Eine Entscheidung, die mein Leben verändern sollte. Vor allem als klar wurde, dass ein Nachfolger des Suchtspieles Nummer eins in Arbeit ist. Aus dem kleinen Fan-Projekt wurde ein Langzeithobby mit Auswirkungen. Auf der Suche nach Hosts für die Seite kamen die ersten Kontakte zu Spielemagazinen zustande. Die PC Action wollte ein monatliches Feature zum Thema. Und auf kurz oder lang kamen die Anfragen, ob ich nicht Lust hätte, auch mal News und Artikel für die jeweiligen Magazine zu schreiben. Langer Rede kurzer Sinn: Diablo sorgte dafür, dass aus dem Hobby ein Nebenjob und später ein voller Beruf wurde, dem ich nun schon seit über zehn Jahren nachgehe.

Zurück zum eigentlichen Thema. Am 29. Juni 2000 erschien Diablo II und eins war ganz schnell klar nach dem etwas holprigen Start: Wir wurden Zeuge der Geburt einer Legende. Das Drama in vier Akten setzte auf dem Vorgänger auf und beschrieb den erneuten Kampf gegen Diablo persönlich, der nun von seinen Brüdern Baal und Mephisto unterstützt wurde. Das Hack-'n'-Slay-Spielprinzip des ersten Teils wurde beibehalten, die Steuerung noch etwas vereinfacht und ein paar Kleinigkeiten in der Handhabung umgebaut. Simpler ging es kaum: Mittels Maus und Hotkeys, eigentlich sogar nur mit der Maus, konnte man sich stundenlange Schlachten gegen originelle Monsterscharen liefern. Wahlweise allein am heimischen Rechner oder online mit sieben Mitspielern.

Das Charaktersystem war trotz der fünf vorhandenen Klassen rudimentär und wurde von den Fans „echter" Rollenspiele belächelt. Vier Attribute und drei klassenspezifische Skilltrees waren alles, was die Spielfigur ausmachte. Allerdings durchaus mit einer gewissen Tiefe, denn die Skilltrees ließen zahlreiche Spezialisierungen zu. Auf Fanseiten wurde lang und breit diskutiert, welches der beste „Build" für welchen Zweck war. Nach und nach gab es zig Varianten für die optimale Skillung. Das simple System wurde übrigens ansatzweise sogar für World of WarCraft übernommen - in abgewandelter Form.

Amazone, Barbar, Magierin, Paladin und Totenbeschwörer bestimmten das Leben der Spieler. Die völlig unterschiedliche Spielweise der fünf Klassen sorgte dafür, dass die Spieler wieder und wieder die Abenteuer von Anfang an erlebten. Im Battle.Net, dem kostenlosen Online-Service von Blizzard, gab es Ranglisten, in denen eifrig um das erste Erreichen von Level 99 gekämpft wurde, und das mehr als einmal. Vor allem sogenannte Boss-Runs erfreuten sich großer Beliebtheit. Zum einen, weil diese im Mehrspielermodus am meisten Erfahrungspunkte und damit den schnellsten Fortschritt brachten. Zum anderen, weil die Bosse immer für besondere Gegenstände gut waren. Da die Levels größtenteils zufällig generiert wurden, sah jedes Spiel auch ein wenig anders aus.

Ein Prinzip wurde bei Diablo II beibehalten und quasi bis zum Exzess ausgebaut: die Sammelwut. Es gab Rüstungen, Waffen, Schilde, Ringe und Amulette in unzähligen Ausführungen und mit verschiedensten Eigenschaften und Verbesserungen für den eigenen Charakter. Vor allem die einzigartigen Gegenstände (Uniques) und die Sets hatten es den Spielern angetan. Hinzu kamen noch die gesockelten Ausrüstungsteile, die durch das Einsetzen von Edelsteinen verbessert werden konnten. Nicht wenige Spieler richteten sogar etliche „Mulis" ein. Zweitcharaktere, die nur einen einzigen Sinn hatten: Lagerplatz für die gesammelten Gegenstände. Der Handel zwischen den Spielern blühte, denn für einen einzelnen Spieler war es fast unmöglich, alle seltenen Gegenstände zu ergattern.
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