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Test - Way of the Samurai 3 : Mit Schwert und Köpfchen

  • PS3
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Das Leben der Samurai war tödlich: Schon ein Regelverstoß oder die kleinste Schwäche konnten das sofortige Ableben bedeuten. Jede Entscheidung musste also gut überlegt werden. Dieses harte Leben bringt Entwickler Accquire mit seiner Samurai-Serie nun schon zum dritten Mal auf Konsole.

Die Teile der Way-of-the-Samurai-Serie kommen leider immer erst mit einiger Verzögerung nach Deutschland. Wundert euch also auch beim dritten Teil nicht über die veraltete Grafik, denn das Spiel wurde in Japan bereits 2008 veröffentlicht. In Sachen Spieldesign hält sich Accquire an Bewährtes: Ihr erforscht mit eurem Samurai verschiedene Areale und sprecht mit Dorfbewohnern, Klan-Anführern und Halunken. Dabei läuft immer die Zeit mit, nach der sich bestimmte Ereignisse in den einzelnen Arealen richten. Je nachdem, wie ihr mit wem umgeht, auf welche Seite ihr euch schlagt oder wo ihr wann seid, verändert das den Verlauf der Geschichte. Insgesamt dürft ihr euch so über 20 verschiedene Enden erspielen. Das klingt zunächst eindrucksvoll, ist aber erst einmal mit viel Ausprobieren und auch mit Bildschirmtoden verbunden.

Nur die Klinge in der Hand

Die Geschichte beginnt wie bei der Serie üblich: Ihr wacht als mittelloser Ronin (Samurai ohne Herr) auf einem von Leichen übersäten Schlachtfeld auf und könnt euch an nichts erinnern. Mit fortlaufender Handlung geratet ihr zwischen die Fronten zweier verfeindeter Klans. Gleich zu Beginn stellt ihr die Weichen für eure Version der Geschichte. Zwei Bauern sprechen euch an. Je nachdem, ob ihr freundlich oder gereizt reagiert, werden sich dann auch die Dorfbewohner euch gegenüber verhalten. Bei jeder Zwischensequenz könnt ihr auch entscheiden, ob ihr das Schwert zieht und so einen Kampf auf Leben und Tod einleitet. Dieses Konzept zieht sich durch das gesamte Spiel. Dumm nur, das ihr anfangs nichts mit dem Schwert draufhabt. Wenn ihr dann zu früh zieht, seht ihr ganz schnell den Game-over-Bildschirm.

Das Spiel lässt euch mit euren Entscheidungen ziemlich allein. So streift ihr erst einmal umher und wisst nicht, wo etwas Wichtiges oder Interessantes passiert. Ereignisse werden immerhin auf der Karte markiert und so lernt ihr Menschen, Orte und Machtverhältnisse bald kennen. Allerdings ist es anfangs streckenweise langweilig, weil ihr einfach nicht wisst, wo ihr hinsollt. Die Geschichte ist immerhin vielseitig, bietet zahllose Charaktere und Handlungsmöglichkeiten. Kommt ihr einem Mädchen zu Hilfe? Greift ihr den geheimnisvollen Krieger des Nachts am Tempel an? Oder erledigt ihr lieber Botengänge für einen der Klans, um in deren Ansehen zu steigen? Obendrauf zur Handlung gibt es noch jede Menge von asiatischen Weisheiten und Samurai-Ansichten geprägte Dialoge.

Way of the Samurai 3 - Debüt Trailer
Rising Star Games hat heute einen neuen Trailer zu Way of the Samurai 3 veröffentlicht, den wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.

Vom Habenichts zum Supersamurai

Während sich das Kennenlernen der acht Areale durch das viele Herumlaufen etwas zäh gestaltet, kann das Kampfsystem sofort begeistern. Eure Auswahl an Angriffen und Kombos richtet sich nach dem Erfahrungsgrad, den ihr mit der jeweiligen Waffe habt. Insgesamt könnt ihr 100 Waffen finden oder teils selbst herstellen. Wie schon im Vorgänger bietet das viele Variationsmöglichkeiten, da fast jedes Schwert eigene Spezialmanöver und Angriffsstellungen besitzt. Wenn ihr fleißig Yen durch Aufgaben oder Gegnertöten sammelt, könnt ihr euch zusätzliche Gegenstände kaufen, die den Kampf erleichtern. Auch Klamotten und Rüstungen gibt es zu ergattern. Je nach Spielende dürft ihr die Waffen und Kleidungsstücke dann beim nächsten Durchspielen wiederverwenden. So gelingt ein neuerlicher Versuch wesentlich leichter.

Wie schon erwähnt, ist das Erleben der Hintergrundgeschichte mit viel Lauferei und Ausprobieren verbunden. Aber auch ins Spieldesign haben sich Fehler eingeschlichen, die es euch nicht leichter machen: Ihr könnt jeweils nur eine Aufgabe annehmen, die Zeit tickt unerbittlich herab und so verpasst ihr immer wieder Ereignisse, die ihr eigentlich miterleben wolltet. Gerade durch diese Macken werdet ihr geradezu gezwungen, das Spiel öfter durchzuzocken. Dabei halten euch vor allem das Kampfsystem und die vielen Waffen bei Laune. Das Erkunden der Gegenden und das Lenken der Geschichte fühlen sich durch die starren Vorgaben dann doch hin und wieder nach Arbeit an.

Fazit

von Simon Biedermann
Als Fan der japanischen Kultur hatte ich mich auf die deutsche Version von Way of the Samurai 3 gefreut. Doch leider existieren dieselben Fehler wie in den Vorgängern. So fühlt ihr euch anfangs zu oft allein gelassen, ärgert euch über fehlende Hilfestellungen oder rennt planlos von A nach B. Erst später im Spiel werden die Frusterlebnisse seltener. Wenn ihr herausgefunden habt, was zu tun ist, und eure Schwertkunst sich stetig verbessert, macht das Finden der verschiedenen Wege zu immer neuen Enden jede Menge Spaß. Zumal die mittelalterliche Nippon-Welt durch Schauplätze, Charaktere und Dialoge stimmungsvoll zum Leben erweckt wurde.

Überblick

Pro

  • verschiedenste Schwertattacken
  • über 20 Enden
  • 100 Waffen
  • selbst herstellbare Schwerter

Contra

  • oft unklare Aufgaben
  • Fehler in der Spielmechanik
  • mäßige Grafik

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