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Test - Way of the Dogg : Doggystyle

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Rapper Snoop Dogg ist in der Videospielwelt kein Unbekannter. In Def Jam: Fight for NY und True Crime: Streets of LA hatte er bereits kleine Auftritte. Zuletzt warb der Dr.-Dre-Sprössling für den zweiten Teil von Tekken Tag Tournament. Dort war Snoop im Hintergrund als Boss in der gleichnamigen Stage zu sehen. Anscheinend hatte der Rapper aber das Dasein als Statist satt und hat in seinem eigenen Spiel Way of the Dogg eine ungleich größere Rolle zugesprochen bekommen. Ob er sich damit übernimmt?

Temple of Snoop

Way of the Dogg wirkt so, als hätte sich Snoop Dogg in einem vernebelten Moment vorgestellt, wie seine Musik wohl gemischt mit Kung-Fu-Videos aussehe. Bescheiden wie er ist, hat er aber im Spiel die Hauptrolle einem anderen Charakter überlassen und berät euch nur als Kampfkunst-Guru Snoop Lion (seit kurzer Zeit sein neues Alter Ego). Euer Protagonist ist ein Straßenkämpfer und hört auf den Namen America Jones, kurz AJ. Dessen Geliebte Sierra stirbt unter mysteriösen Umständen unverhofft bei einem seiner Kämpfe. Der ambitionierte Kampfsportler will Rache nehmen und sucht für seine Vorbereitung den Rat von Meister Snoop Lion auf.

Kraftlose Schlagserien

Way of the Dogg ist ein Rhythmusspiel, in dem ihr zu den Beats von Snoop Doggs Songs Tasten drücken müsst. Den Hintergrund bilden Duelle mit Gangstern und Kung-Fu-Kämpfern. Mal drückt ihr die Tasten einzeln, mal gemeinsam und in recht abwechslungsreichen Kombinationen. Den krönenden Abschluss einer gelungenen Serie bildet ein Quick-Time-Event, in dem ihr eurem Feind in besonderer Manier eins einschenkt. Für erfolgreich abgeschlossene Abschnitte bekommt ihr Punkte.

Ein Barometer zeigt an, wer gerade vorne liegt. Könnt ihr das Barometer komplett füllen, ist der Kampf beendet. Als Rhythmusspiel ist Way of the Dogg eigentlich ganz solide. Die Mechanik läuft sauber und die Eingabeweise ändert sich ständig. Trotzdem macht es nicht besonders Spaß, da es der immer gleiche Ablauf ist und sich keine Variationen finden. Wirklichen Einfluss auf das Dargebotene haben eure Eingaben nicht, da die Kampfanimationen automatisch ablaufen. Lediglich die Quick-Time-Events beeinflusst ihr.

Way of the Dogg - Gameplay Trailer
Zur Musik von Snoop Dogg prügelt ihr euch in Way of the Dogg. Wie das genau aussieht, zeigt das Video.

Die Bewegungen und das Gehabe der Charaktere sind ziemlich lächerlich. Sie sind schwach animiert und wirken nicht besonders rund. Glücklicherweise konzentriert ihr euch ohnehin mehr auf den Takt und auf die lässigen Songs. Die Auswahl ist für Snoop-Dogg-Fans eine Revue der größten Hits des Rappers und beinhaltet Klassiker wie etwa „Who I am“.

Ideenlos

Die Geschichte hat weder Tiefgang noch besondere Charaktere. Mit der kitschigen Erzählung wurde zwar versucht, Fans von alten Kung-Fu-Filmen gerecht zu werden, doch klappt das einfach nicht. Die substanzlose und trashige Geschichte erstreckt sich auch nur über knappe zwei Stunden und 19 Missionen. Daneben gibt es noch den Herausforderungsmodus, der eigentlich nur eine Wiederaufbereitung der Story-Missionen ist. Im Mehrspielermodus könnt ihr nur offline einem anderen Spieler unter den gleichen Regeln entgegen treten. Ansonsten gibt es noch eine Online-Bestenliste.

Doch noch was Gutes

Bleibt nach all diesem Trash und dem faden Spielablauf überhaupt noch etwas zu loben? Die überraschende Antwort ist: Ja. Wenn auch nur wenig. Der Stil von Way of the Dogg ist nämlich stimmig. Die comichafte Grafik und die extrem trashigen Charaktere ergeben zusammen mit dem coolen Hip-Hop-Sound und Snoops Originalsynchronstimme eine gelungene Mischung. Leider reicht die beachtenswerte Arbeit jedoch nicht, um die bereits genannten Schwächen vollständig aufzuwiegen. Zudem waren die Entwickler an anderer Stelle etwas faul, denn die Geschichte erzählt man euch nur in Form von Comicbildern. Schade ist auch, dass es nicht viel zu entdecken gibt. Eine Galerie mit Charakter-Biographien ist das einzige Extra.

Fazit

Sascha Sharma - Portraitvon Sascha Sharma

Schade, Way of the Dogg ist nicht mehr, als ein mit Snoop-Dogg-Musik untermaltes Kung-Fu-Comicvideo. Spielerisch ist es zwar solide, aber nicht abwechslungsreich und hat in etwa so viel Tiefgang, wie die klischeehaften Charaktere und die trashige Rachegeschichte. Obwohl Spielmechanik und Songauswahl stimmen, bleibt es durchgehend langweilig. Wer sich als Fan von Snoop Dogg das Spiel zulegt, wird gnadenlos enttäuscht, da kaum etwas im Spiel Bezug auf ihn nimmt. Schade Snoop Dogg, aber mit gut produzierter Musik bleibst du uns angenehmer in Erinnerung als mit dürftigen Rhythmusspielchen.

Überblick

Pro

  • fetziger Hip-Hop-Soundtrack
  • stimmiger Comic-Stil
  • Snoops Originalstimme

Contra

  • zu stumpfe und zu flache Spielsteuerung
  • zu wenig Abwechslung
  • eintöniger Spielablauf
  • lächerliche Animationen
  • alberne Geschichte
  • kein Online-Modus
  • kein Wiederspielwert

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