Test - Torchlight : Mach an die Fackel!
- X360
Die Spieleschmiede Blizzard ist bekannt dafür, Trends zu setzen und ganze Genres zu definieren. So auch im Jahre 1996, als Diablo erschien. Mit diesem süchtig machenden Werk erschuf Blizzard das Action-RPG quasi im Alleingang. Mit Titan Quest und auch Sacred gab es Nachahmer, die zwar gut waren, aber nie den Status des Vorbildes übertreffen konnten. Doch seien wir mal ehrlich, Blizzard zu übertreffen, ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Außer ehemalige Blizzard-Mitarbeiter sind am Werk. Und hier kommt Torchlight ins Spiel.
Torchlight wurde nämlich von Runic Games entwickelt. Und Runic Games hat sich auch gleich ein paar der Entwickler von Diablo 1 und 2 geschnappt. Zwar ist der grafische Stil des Spiels eher bunt und comicartig statt düster, die Ähnlichkeiten sind dennoch nicht zu übersehen. Und auch nicht zu überhören. Gerade was zum Beispiel die Musik der Oberwelt angeht, merkt man hier doch deutlich Anleihen an das große Vorbild. Kein Wunder, schließlich hat Komponist Matt Uelmen auch schon am Diablo-Soundtrack gewerkelt. Ähnlichkeiten sind aber nicht unbedingt etwas Schlechtes, solange das Endergebnis gut ist.
Welcher Klasse gehörst du an?
Und das ist es tatsächlich. Am Anfang wählt ihr eine von drei unterschiedlichen Klassen: Barbar, Magier oder Amazone. Dementsprechend entwickeln sich natürlich auch eure Fähigkeiten im Spiel. Zusätzlich nehmt ihr eines von drei Begleittierchen mit auf die Reise, die nicht nur das Auge erfreuen, sondern euch auch kämpferisch unterstützen. Doch bevor es zum Kampf kommt, lauft ihr erst mal durchs Dorf und trefft auf diverse Personen. Wichtig sind vor allem jene, die ein gelbes Ausrufezeichen über ihrem Kopf haben, denn diese haben eine Aufgabe, eine Quest für euch.
Dann geht's ab in die Mine, wo jede Menge Kreaturen auf euch warten. Immer mit einem Auge auf Lebensenergie und Mana schnetzelt ihr euch dann durch die Monsterhorden, sammelt Gold und Gegenstände und steigt früher oder später im Level auf. Dann könnt ihr Punkte auf eure vier Attribute verteilen, Fähigkeiten erlernen und verbessern. Schließlich stecken die Gegner nach einiger Zeit mehr ein, und darauf will man ja vorbereitet sein. Allerdings muss man feststellen, dass Torchlight eher ein sehr leichtes Spiel ist. Statt dauernd tausend Tode zu sterben, rennt ihr eher gemütlich durch die schön gestalteten Kerker und Verliese. Dennoch macht der Titel eine Menge Spaß.
Ich. Kann. Nicht. Aufhören.
Wie in Diablo stellt sich nämlich auch hier bald ein gewisses Suchtverhalten ein. Die Mixtur aus Quests erledigen und neue Gegenstände finden ist auch bei Torchlight unglaublich motivierend. Ist bei all der Sammelei das Inventar voll, könnt ihr euer Begleittier losschicken, um den Krempel zu verkaufen. Auch dürft ihr eurem tierischen Begleiter Zaubersprüche beibringen und ihn durch geangelte Fische in andere Kreaturen verwandeln, die jeweils andere Fähigkeiten haben.
Nicht jeder kommt in den Olymp
Doch leider gibt es auch ein paar Sachen, die Torchlight nicht ganz so gut macht. Der niedrige Schwierigkeitsgrad kann durchaus etwas stören. Auch ist die Grafik nicht ganz fehlerfrei und ruckelt leicht, aber beständig. Der größte Fauxpas ist allerdings, dass es keinen Koop-Modus gibt, weder off- noch online. Dabei ist gerade diese Art von Spiel dafür prädestiniert. Sich mit unterschiedlichen Klassen gemeinsam durch die Dungeons zu schnetzeln, Erfahrungspunkte zu sammeln und Gegenstände auszutauschen, hätte den Spielspaß verdoppelt. Hier haben die Entwickler leider einiges versäumt. Vor allem in Anbetracht des späten Erscheinens der Xbox-360-Version hätte man einen Koop-Modus durchaus nachrüsten können.
Kommentarezum Artikel