Test - Suikoden Tactics : Suikoden Tactics
- PS2
Konami sorgt für neues Futter für die Fans von Strategie-Rollenspielen. Wir haben uns in die taktischen Fantasy-Gefechte gestürzt und klären im Review von ’Suikoden Tactics’, ob die Spielmechanik mehr überzeugen kann, als die unspektakuläre Grafik.
Die Soap-Opera der Rollenspiele geht fremdSchon in den ’Suikoden’-Episoden der Hauptserie waren des Spielers strategische Instinkte gefragt, jetzt schiebt Konami ein vollwertiges Runden-Taktik Programm hinterher. Fans von ’Fire Emblem’ bis ’Shining Force’ horchen deshalb auf, denn trotz einiger Ungereimtheiten zeigt ’Suikoden Tactics’, dass ein Strategie-Rollenspiel-Mix irgendwie immer Spaß macht.
Die Story hängt eng mit ’Suikoden 4’ zusammen und verspricht, einige offene Fragen zu klären. Dabei wirkt die Erzählstruktur speziell zu Begin arg lückenhaft, bedingt durch diverse Zeitsprünge und dem ständigen Einbinden neuer Charaktere. Was in der Hauptserie ein Vorteil ist, verkehrt sich hier Groteskerweise zum Nachteil: Ein Großteil der spielbaren Personen wird plump eingeführt, oftmals ohne auch nur im Ansatz deren Hintergrundgeschichte zu erläutern.
Ohne ExperimenteSpielerisch gesehen geht Konami keine Risiken ein und präsentiert in insgesamt 25 Kapiteln ein klassisches Strategie-Rollenspiel aus der isometrischen Perspektive. Der Hauptkern liegt bei den Schlachten, in denen ihr Runde um Runde gegen allerlei Soldaten oder Monster kämpft. Anfangs verfügt ihr nur über eine kleine Anzahl von Einheiten, erst später müsst ihr mangels Platz abwägen, wer an die Front darf und wer daheim bleibt. Jeder verfügt über typische RPG-Charakterelemente und sammelt nur bei aktivem Einsatz wertvolle Erfahrungspunkte.
Neben Standard-Attributen wie Stärke oder Abwehr, könnt ihr mit Hilfe des Skill-System jeden einzelnen Mann oder jede einzelne Frau gezielt spezialisieren, wie beispielsweise auf Angriffe, Konterattacken oder Magie. Nicht minder wichtig ist eine gute Ausrüstung, wobei sich eure Einkäufe auf Gebrauchsgegenstände (z.B. Medizin) und Kleidungen beschränken. Die Waffen sind hingegen für jeden Charakter fest vorgeschrieben und können allenfalls beim Schmied verstärkt werden.
Boden-FärbereiMinimal innovativ ist das Element-System: Zur Auswahl stehen Feuer, Wasser, Donner, Luft oder Erde, jeder einzelne Charakter (egal ob Freund oder Feind) nimmt bei einem davon Schaden und erhält beim anderen Lebensenergie. Durch Zauberei oder Gegenstände könnt ihr einzelne Bodenfelder während des Kampfes mit den Elementen regelrecht umfärben, was für eine sichere Siegestaktik zwingend notwendig ist. Leider zeigt die insgesamt durchwachsene KI diesbezüglich die größten Mängel. So kann es durchaus passieren, dass der Computer Elemente so ungünstig platziert, woraufhin seine eigenen Leute unnötig Energieverlust erleiden.
Auch ansonsten haben wir das Gefühl, dass ’Suikoden Tactics’ noch etwas Entwicklungszeit benötigt hätte. Der Umfang von Hauptstory und zwingend notwendigen Kämpfen ist im Genre-Vergleich relativ gering ausgefallen. Zwar gibt es massig Nebenquests (deren Absolvierung zum Aufleveln auch sinnvoll ist), allerdings besteht ein Teil davon aus automatisierten ’beauftrage einen Charakter nach deiner Wahl und hoffe, dass er die Aufgabe korrekt erfüllt’-Missionen.
Grafisch kann das Spiel ebenfalls nicht wirklich überzeugen, die Polygonfigürchen sind viel zu mickrig und es fehlt an ausdrucksstarken Mimiken. Musikalisch hört es sich schon besser an, dafür fehlt es hier an Abwechslungsreichtum. Trotzdem macht ’Suikoden Tactics’ Spaß, weil es dank relativ einfachem Schwierigkeitsgrad selten frustriert und somit prima für Neulinge des Genres geeignet ist.
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