Test - Sly 3: Honor Among Thieves : Sly 3: Honor Among Thieves

Der bekannteste Waschbär der Videospiele-Geschichte ist zurück! Mit 'Sly 3' veröffentlicht Sony Computer Entertainment das neueste Abenteuer des begnadeten Meisterdiebs Sly Raccon. Wir haben einen ersten Blick auf das Jump'n'Run geworfen.

Der bekannteste Waschbär der Videospiel-Geschichte ist zurück! Mit 'Sly 3' veröffentlicht Sony Computer Entertainment das neueste Abenteuer des begnadeten Meisterdiebs Sly Raccon. Die Story ist schnell erzählt: Auf der Jagd nach einem Schatz von unschätzbarem Wert nimmt unser sympathischer Protagonist erneut allerlei Abenteuer und Gefahren auf sich, um seinem Ruf als bekannter Langfinger alle Ehre zu machen und dem fiesen Antagonisten Doktor M. ein ums andere Mal die lange Nase zu zeigen. Freilich darf Sly wieder auf die tatkräftige Unterstützung seiner zahlreichen Freunde setzen. Die Anzahl der spielbaren Charaktere wurde im Vergleich zum Vorgänger verdoppelt. Insgesamt sechs spielbare Figuren, mit ihren persönlichen Stärken und Schwächen, unterliegen der Kontrolle des Spielers.

Die Spielmechanik entfernt sich allerdings immer weiter vom Genre der Plattform-Titel und bewegt sich mit großen Sprüngen auf die bekannten Action-Adventures zu. Eine Entwicklung, die sich bereits beim zweiten Teil der Serie angekündigt hatte und nun – laut Aussagen der Entwickler – konsequent weiter vorangetrieben wird. Dem neuen Konzept trägt das Gameplay schließlich insofern Rechnung, als den Kampfabschnitten des Spiels ein immer größerer Rahmen zur Verfügung gestellt wird und an diesem Spielpunkt augenscheinlich die meisten Verbesserungen und Innovationen vorgenommen wurden. Neue Kampftechniken, zahlreiche Power-up-Schläge, mit denen selbst die härtesten Gegner aus der Reserve gelockt werden können, und neu geschaffene Action-Sequenzen untermauern diesen Trend weiterhin. Immerhin ist es euch in 'Sly 3' auch gestattet, euch hinter das Steuer diverser Fahrzeuge zu klemmen. Eines ist aber klar: Wer sich auf leisen Sohlen durch das Spiel schleicht, gelangt auch zum Erfolg, wird aber unter Umständen einige Besonderheiten des Programms nicht zu Gesicht bekommen.

Die Story des Spiels wird übrigens durch Ingame-Sequenzen Stück für Stück weitergesponnen. Ein interessanter Aspekt sind dabei die parallel ablaufenden Handlungsstränge. Ähnlich wie in der nordamerikanischen TV-Serie '24' wird der Bildschirm in bis zu vier Einzelfenster unterteilt, in denen ihr die unterschiedlichen Handlungsstränge verfolgen oder beeinflussen könnt. Inwiefern sich das Feature auf die tatsächliche Spielmechanik auswirkt, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beurteilen. Denn obwohl 'Sly 3' bisher bereits einen sehr runden Eindruck hinterließ, wollte man den genauen Ablauf dieses Punktes noch geheim halten. Anders sah es hingegen bei der offensichtlich prägnantesten, wenn auch nicht unbedingt notwendigsten Neuerung des Spiels aus. 'Sly 3' simuliert in einigen Levels des Spiels nämlich mithilfe einer 3D-Brille und speziell darauf abgestimmte Farben dreidimensionale Effekte, wie man sie unter anderem aus den gigantischen I-Max-Kinos kennt. Anders als in den riesigen Lichtspielhäusern bleibt das Aha-Erlebnis auf der PlayStation 2 allerdings aus. Die Farben wirken arg verfälscht und der Effekt ist auf einem handelsüblichen Fernseher vergleichsweise unspektakulär. Dennoch: Bis zum Release bleibt den Entwicklern noch genug Zeit, an dem Feature zu schrauben. Zeit, die auch in die Verbesserung des Kampfsystems investiert werden sollte. Die Auseinandersetzungen wirken zum jetzigen Zeitpunkt noch reichlich chaotisch und zerfahren.