Preview - Shadow Realms : Das Evolve der Rollenspiele

Kaum dachte man, es wäre seit der E3 bereits alles bekannt, was EA auf der gamescom zeigen könnte, da überraschten plötzlich einige rätselhafte Teaser-Videos die Spielergemeinde. Ein komplett neuer Titel von BioWare? Ja, tatsächlich. Die Rollenspielveteranen setzen auf ihre Stärken und kombinieren sie mit frischen Ideen und dem Free-to-play-Konzept. Wer deswegen gleich zurückschreckt, verpasst ein Action-Rollenspiel, das Potenzial hat.

Shadow Realms spielt in der realen Welt, allerdings mit einem wichtigen Dreh: Wegen einer angrenzenden Welt laufen nun auf „unserer“ Mutter Erde plötzlich allerhand Wesen herum, die wir sonst nur aus aus Fantasy-Geschichten kennen. Zudem besitzen einige Menschen nun besondere Fähigkeiten, sprich: Magie. Mehr gab es zur Handlung leider noch nicht zu sehen. Allerdings verrieten uns die Entwickler, dass Shadow Realms genauso viel Wert auf eine gute Geschichte legen soll wie andere BioWare-Titel – und dass diese Geschichte in mehreren Episoden veröffentlicht wird. Wie viele es insgesamt sind und in welchem Abstand und mit welchem Geschäftsmodell sie erscheinen werden, weiß allerdings auch BioWare noch nicht sicher.

Beim Anspielen wählten wir der Vorgeschichte entsprechend zwischen mehreren typischen Fantasy-Klassen aus, unter anderem einem Magier, einem Krieger und einem Assassinen. Diese Grundklassen sollen aber nur beim Einstieg helfen. Im fertigen Spiel erwarten uns angeblich in Sachen Klassen und Charaktermodifikationen noch weitaus mehr Möglichkeiten - auch rein optische. Sind das erste Hinweise auf Mikrotransaktionen? Wir wissen es noch nicht.

Der böse fünfte Spieler

Nach der Klassen- beziehungsweise Charakterwahl ging es mit drei menschlichen Mitspielern durch ein Gewölbe voller Skelette und ähnlich klassischer Fantasy-Gegner. Die metzelten wir recht intuitiv direkt per Tastendruck und spezielle Fähigkeiten fleißig nieder. Ging einer unserer Kameraden in die Knie, eilten wir zu ihm, um ihn zu heilen – alles altbekannte und bewährte Spielmechaniken aus anderen Rollenspielen. Das Besondere an Shadow Realms ist jedoch, dass wir insgesamt gar nicht zu viert waren, sondern eigentlich fünf menschliche Spieler an den Rechnern saßen.

Spieler Nummer fünf kämpfte allerdings nicht an unserer Seite, sondern gegen uns. Als Shadow Lord schlüpfte er beliebig in diverse Monster und griff uns an. Welche Monster er gerade steuerte, wurde uns mit einem leichten blauen Schimmer angezeigt. Fieserweise levelt der Shadow Lord à la Evolve während des Spiels auch noch auf und gewinnt neue Fähigkeiten hinzu. Da zu seinem Repertoire auch das Platzieren von Fallen gehört, beeinflusst der Shadow Lord massiv den spielerischen Verlauf eines Dungeons.

Fazit

von Michael Zeis

Ein bisschen Evolve und viel BioWare

Shadow Realms spielt sich sehr simpel – eben wie ein ganz klassisches Action-Rollenspiel. Die Besonderheit ist das 4-gegen-1-Konzept, das ähnlich auch in Evolve zu finden ist. In BioWares Free-to-play-Baby scheint der Shadow Lord die einzelnen Level aber noch massiver zu beeinflussen als beim Action-Bruder im Geiste aus dem Hause 2K - ähnlich wie der Dungeon Master in einem Pen-&-Paper-Rollenspiel. Und genau dieses Prinzip hat sich BioWare als Vorbild genommen. Da demnächst die erste Alphatestphase beginnt, zu der sich jeder auf der offiziellen Website anmelden kann, sollten wir schon bald alle wissen, wie gut die Entwickler ihre Ziele bislang erreichen konnten. Auf mich machte das erste Hands-on mit Shadow Realms einen vielversprechenden Eindruck – aber vor allem eben, weil niemand Geringeres als BioWare dahintersteht.