Test - Rock Revolution : Taschengitarre statt Taschenbillard
- DS(i)
Musikspiele aller Art sind aktuell sehr beliebt, das haben wir bereits einige Male festgestellt. Um ebenfalls Anteile dieses Hypes in bare Münze umzuwandeln, schickt Konami Rock Revolution ins Rennen. Zusätzlich zu den drei Versionen für die großen Konsolen musste natürlich auch ein DS-Ableger her. Let's rock!
Es begann in einer Garage
Wie bei so vielen Rocker-Karrieren beginnt euer steiniger Weg zum Erfolg auch bei Rock Revolution in einer Garage. Nachdem ihr den Schwierigkeitsgrad eingestellt und ein Instrument gewählt habt, müsst ihr nur noch einen Charakter für euch und die restlichen Band-Mitglieder aussuchen. Für Gitarre, Schlagzeug, Bass und Lead-Gesang stehen jeweils eine Frau und ein Mann zur Wahl. Warum alle Figuren unbedingt wie vollkommen abgewrackte Heroin-Junkies aussehen müssen, ist uns ein kleines Rätsel geblieben.
Stürmt die Charts!
Sobald ihr mit allen Vorbereitungen fertig seid, dürft ihr im Karrieremodus auch schon zum ersten Gig antreten. Ziel ist es, eure Lieder auf dem vorgegebenen Chart-Platz zu positionieren. Wenn ihr das meistert, bekommt ihr Geld, für das ihr im Rock-Shop neue Ausrüstung kaufen dürft. Diese reicht vom silbernen Spezialplektrum für eure Gitarre bis hin zur Lasershow-Anlage für eure Bühne. Alle Gegenstände geben euch gewisse Boni, um eure Performance noch weiter zu verbessern. Wirklich benötigt werden die Gimmicks allerdings nicht, nach etwas Übung legt ihr auch ohne sie eine großartige Show hin.
Für Multitalente
Während Disney bei Ultimate Band darauf achtete, dass alle Instrumente ungefähr gleich zu spielen sind, wird bei Rock Revolution etwas mehr Wert auf Vielfalt gesetzt. Bei der Gitarre streicht ihr zum Beispiel mit dem Stylus über die Saiten, während euch Pfeile die Richtung und das Timing vorgeben. Beim Bass dürft ihr die Saiten hingegen einzeln zupfen. Das Schlagzeug ist am schwersten zu spielen, hier müsst ihr euch erst einmal die Positionen der einzelnen Drums genau merken. Sonst wird die Abfolge der Schläge sehr bald zu schnell, um mithalten zu können.
Zudem fühlt es sich etwas seltsam an, das volle Drumset mit nur einem Stick zu bearbeiten. - Def Leppards einarmiger Drummer lässt grüßen! Am meisten hat uns die Umsetzung des Lead-Gesangs überrascht, denn hier müsst ihr tatsächlich in das Mikro des DS singen! Das Abtasten der Stimmlage funktioniert dabei relativ gut, ihr müsst euch nur in einer relativ ruhigen Umgebung befinden. Lediglich die im Karaoke-Stil vorbeiscrollenden Texte sind manchmal fast etwas zu schnell, um sie richtig zu lesen.
Houston, wir haben ein (Speicher-)Problem
Auch bei Rock Revolution leidet die Länge der Track-Liste unter dem geringen Speicherplatz des DS-Moduls. 20 Songs werden geboten, die vom derben Punk-Rock der Ramones bis zum weichgespülten Pop-Rock Avril Lavignes reichen. Die Sound-Qualität ist mittelmäßig und kann durch den Einsatz von Kopfhörern etwas gesteigert werden. Auch hier liegt die Wurzel des Übels in der zu geringen Speicherkapazität. Denn anstatt satter Sounds müsst ihr euch oft mit windigen Midi-Samples zufriedengeben. Bei allen Liedern handelt es sich um Cover-Versionen, Originale sucht ihr leider vergebens.
Rock Revolution hat seine guten Momente, doch im hart umkämpften Segment der Musikspiele kann es einen Platz im Mittelfeld einnehmen. Während die Bedienung und das Gameplay hier noch relativ gut abschneiden, hat man viel durch die seltsam schäbige Präsentation vergeigt. Das kann auch der mitgelieferte Media-Player, mit dem ihr alle 20 Lieder abspielen könnt, schwer wieder gutmachen. Wer den Rock allen anderen Musikrichtungen vorzieht und mehr als nur Gitarre spielen möchte, kann einen Blick wagen.
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