Test - New International Track & Field : Ein Sportspiel-Opa in Hochform
- DS(i)
Konamis ältestes und noch aktives Videospiel-Franchise betritt die nächste Runde: Ganz im Trend von Dualscreen und Stylus-Steuerung erscheint ’New International Track & Field’ exklusiv für Nintendo DS. Aber was kann eine Serie noch bieten, welche mehr Jahresringe als ein Großteil unserer Leserschaft zählt?
Höher, schneller, weit... ach, ihr wisst schon
25 Jahre ist es her, als Konami den ersten 'Track & Field'-Automaten aufstellte. Damals genügten noch schlappe sechs Disziplinen aus der Leichtathletik, heute müssen es gleich vierundzwanzig sein. Neben solch Klassikern wie 100-Meter-Lauf, Speerwerfen oder Stabhochsprung werdet ihr zum Schwimmen, zum Tontaubenschießen oder zur Gymnastik verdonnert. Eine schlechte Nachricht gleich zu Beginn: Die Reihenfolge der zu spielenden Disziplinen ist im Karrieremodus streng vorgegeben. Genau genommen müsst ihr vier davon am Stück absolvieren, wobei der Erfolg von der vorgegebenen Qualifikationszeit beziehungsweise -punktzahl abhängt. Habt ihr diese geschafft, so erhaltet ihr Zugang zum nächsten Viererpack.
Habt ihr euch einmal durch die Sportwelt von 'New International Track & Field' geackert, dann lockt eine Belohnung in Form von neuen Spielfiguren und härteren Schwierigkeitsgraden inklusive strengeren Qualifikationsvorgaben. Sollte euch hingegen eine Disziplin besonders schwer fallen, so dürft ihr sie abseits der Karriere beliebig oft üben.
Stichwort "Spielfiguren" - hier tummeln sich allerlei auf niedlich getrimmte Sportler. Die Charaktere unterscheiden sich leicht in Sachen Stärke, Geschwindigkeit und Technik, ergo ist nicht jeder von ihnen zum Schwimmer oder zum Gewichtheber geboren. Im Rahmen der Karriere müsst ihr euch stets vier Disziplinen lang auf eine Figur beschränken, um zu verhindern, dass ihr einfach den optimalen Charakter für die jeweilige Sportart nutzt.
Durchdachtes Steuerungsexperiment
Es gibt zwei Steuerungstechniken, wobei das Hauptaugenmerk auf der recht originellen Stylus-Alternative liegt. Diese fühlt sich in aller Regel intuitiv und logisch an: Wenn ihr euch beispielsweise in einer der Laufdisziplinen schnell vorwärts bewegen wollt, dann müsst ihr so schnell wie möglich den Stylus zwischen zwei Zielscheiben auf dem Touchscreen hin- und herbewegen. Zum Auslösen einer bestimmten Aktion, sei es das Überspringen von Hürden, das Schießen auf Tontauben oder das Bestimmen des Absprungwinkels, könnt ihr entweder per Stylus eine dritte Zielschreibe anklicken, das Steuerkreuz bedienen oder einen Knopf drücken. Wir raten dringend zu einer Kombination aus Stylus plus Steuerkreuz (für Rechtshänder) oder aus Stylus plus Knopf drücken (für Linkshänder). Wer es ganz klassisch mag, der kann auch vollkommen auf den Touchscreen verzichten und das Spiel mit einer den Vorgängern vergleichbaren Steuerungstechnik mit Button-Smashing-Schwerpunkt spielen.
Das größte Plus von 'New International Track & Field' ist die leichte Zugänglichkeit in Kombination mit dem relativ hohen Anspruch mancher Sportart. Zwar ist die Steuerung in 95 Prozent aller Fälle in Sekundenschnelle verstanden, doch bis ihr die Feinheiten zum Erfolg beim Dreisprung oder beim Stabhochsprung beherrscht, vergeht ein Weilchen. Netterweise erklärt ein kleines Tutorial vor jeder Disziplin, wie die Steuerung funktioniert. Allerdings sind nicht alle diese Anleitungen ausreichend, weshalb oft ein, zwei Probeversuche hilfreicher sind.
Ein Sportspiel, und insbesondere der Konami-Klassiker, ohne Multiplayer-Option würde einem Verbrechen gleichen, doch zum Glück haben die Programmierer an einen lokalen Ad-hoc-Modus und sogar an eine Wi-Fi-Online-Option gedacht, dank der ihr auch eure Highscores weltweit vergleichen könnt. Auf der anderen Seite fehlt leider ein Hot-Seat-Modus, dabei hätte gerade dieser sich bei solch einem Spiel angeboten. Schließlich würde man bei vielen der gegebenen Disziplinen auch in der Realität nacheinander antreten.
Schönheit, die nur von innen kommt
Während sich die spielerischen Mängel auf Kleinigkeiten beschränken, von denen einige auf lange Sicht kein wirkliches Problem darstellen, sieht es bei der Präsentation deutlich magerer aus. Allem voran ist das gezwungen kindliche Design der Spielfiguren unglaublich hässlich und dank stetig gleicher Siegesanimationen, die ihr nicht allesamt abbrechen dürft, sogar nervig.
Die Bonus-Charaktere, welche ihr freispielen könnt, stimmen etwas freundlicher, weil hier Konami ein paar alte Bekannte wie Sparkster, Simon Belmont, Pyramid Head oder gar Solid Snake zur Verfügung stellt und obendrein ein paar niedliche Minispiele mit dazupackt. Aber auch deren Kopffüßler-Aussehen wirkt eher lächerlich als niedlich. Beim Sound ist noch weniger los, denn die Effekte und die Musik-Jingles wiederholen sich viel zu häufig.
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