Test - Murdered: Soul Suspect : Hui Buh für Erwachsene
- PC
Square Enix steht für Spielehöhepunkte wie Tomb Raider, Hitman oder Deus Ex. Mit dem düsteren Murdered: Soul Suspect will der Publisher natürlich an diese Erfolge anknüpfen, nur dieses Mal auf eine komplett andere Art und Weise. Nämlich mit einer Fusion aus Stephen-King-Spirit, Mystery-Kriminalroman und Adventure. Die Geschichte verspricht im Vorfeld einiges. Doch wie es wirklich ist, als Geist in diesem paranormalen Thriller durch die Stadt Salem im US-Bundesstaat Massachusetts zu wandern, verraten wir euch in unserem Test.
Alles dreht sich um Ronan O’Conner, einen Polizisten mit einer kriminellen Vergangenheit und einer ermordeten Frau. Er ist erfolgreich auf der Jagd nach dem sogenannten Glockenmörder. Doof nur, das dieser mit unmenschlicher Kraft unseren O’Conner aus dem Fenster eines zweistöckigen Hauses wirft. Als wäre das nicht schon schmerzlich genug, wird unser Detektiv kurze Zeit später auf der Straße von ihm erschossen. Hier beginnt das Spiel, als wir versuchen als Geist wieder in den Körper des dahinsiechenden Ronan O’Conner zu gelangen. Doch zu spät, er stirbt, weil der Serienmörder uns im Rausch ein ganzes Magazin Kugeln in den Körper gejagt hat. Nun heißt es: Willkommen in der Geisterwelt, in der man gefangen ist, bis man seinen eigenen Mord aufgeklärt hat. Schließlich will man ja den Frieden für seine Seele erlangen und nicht als missmutiger Dämon gefangen im Zwielicht enden.
Der Geisterdetektiv
Als Geist beginnen wir nun mit der Detektivarbeit. Die gestaltet sich natürlich anders als bei einer lebenden Person. Wir wandeln durch die frei begehbare Stadt Salem, um in erster Linie immer eine ausführliche Beweisaufnahme zu starten und Informationen zu sammeln sowie zusammenzusetzen. Als Gespenst können wir lebende Personen belauschen und ihre Gedanken beeinflussen, um an Informationen zu gelangen. Interagieren können wir hingegen mit den vielen Geisterkollegen, die uns allerorts begegnen. Ein paar dieser Spukgestalten sind verlorene Seelen, die uns Nebenaufgaben stellen. Leider sind diese viel zu rar gesät und deren Lösungen überaus vorhersehbar.
Ach ja, wir können durch Wände gehen. Aber nicht durch alle Wände, denn von Geistern erschaffene Barrikaden lassen sich nicht durchdringen. Zudem können wir Gegenstände manipulieren, in den Körper von Katzen schlüpfen oder anderen Geisterschabernack treiben. Nebenher gibt es einiges an Sammelobjekten mit weiteren Informationen zur Geschichte und den Charakteren. Ansonsten gilt es immer wieder, kleine Rätsel zu lösen und Frage-Puzzles richtig zu beantworten. Leider ist das auf Dauer überaus eintönig und auch noch recht anspruchslos. Selbst falsche Angaben, zum Beispiel beim Lösen von Kombinationsrätseln, haben keine negativen Auswirkungen. Auch Dialoge, in denen wir die Reihenfolge der Antworten wählen, haben keinen Effekt.
Buh! Böser Dämon?
Ähnlich banal schaut es in der Geisterwelt beim Kampf gegen Dämonen aus, die unsere Seele verspeisen, wenn wir ihnen blindlings in die Arme laufen. Hört sich gruselig an, ist es aber nicht. Wir besiegen sie, indem wir uns von hinten an sie heranschleichen und dann mit einem simplen Quick-Time-Event zurück in die Hölle schicken. Das war es auch schon. Der Pluspunkt bei dem eher soliden Gameplay ist die Andersartigkeit, als Geist durch die Gegend zu schlurfen. Das macht sicherlich eine Zeit lang Spaß, aber wer Herausforderungen sucht, ist hier an der falschen Adresse.
Murdered: Soul Suspect ist nicht gerade ein Grafikmonster. Das ist allerdings bei diesem Titel und auch der Art des Spiels nicht ganz so wichtig. Denn das, was überzeugt, ist die wirklich tolle Mystery-Atmosphäre, die sich um die ebenso gelungene wie fesselnde Hauptgeschichte schmiegt. Das kann sich sehen und erleben lassen, denn die Musik wie auch die Synchronisation gehören ebenfalls zu den positiven Punkten dieses Mystery-Thrillers.
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