Test - Minecraft : Klassiker? Konsole!
- X360
Als Minecraft auf dem PC das erste Mal Wellen schlug, glaubten nur wenige an den Erfolg. Zu einfach die Grafik, zu simpel das Spielprinzip. Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich Minecraft zu einem absoluten Phänomen entwickelt: zu einer virtuellen Welt, in der sich Millionen von Spieler immer neue kreative Lebensräume schaffen. Aus dem, was Minecraft anfangs war – eine kleine Simulation mit wenigen Möglichkeiten –, ist etwas geworden, in dem Fans sogar ihre Lieblingsspiele nachbauen und zu dem sie Filme bei YouTube einstellen. Man hat das Gefühl, als hätte die Spielerwelt nur darauf gewartet, endlich einmal die totale Freiheit zu bekommen, das zu erschaffen, was in ihren Köpfen brodelte.
Das Prinzip von Minecraft auf der Xbox 360 ist natürlich das Gleiche wie bei anderen Versionen: Wir bauen uns unsere Welt, wie sie uns gefällt. Und egal, ob man gern alleine bastelt oder Freunde dazuholt: Es gibt praktisch keine Limitationen in dem, was ihr erschaffen könnt. Da allerdings die Minecraft: Xbox 360 Edition auf einer älteren Version der PC-Version basiert, fehlen einige kleine Aspekte. Und die Karten, auf denen ihr bauen könnt, sind auf 1024 mal 1024 Blöcke begrenzt. Ob und wann die Xbox-360-Version die völlige Offenheit des PCs per Update erhält, ist noch nicht geklärt. Außerdem fehlen kleine Features, wie das Sprinten, auf der Xbox 360. Es sind zwar Updates angekündigt, etwa Modifikationen, individuelle Texturen und Skins für die Spieler, aber das wird noch etwas dauern.
Ein Haus im Grünen
Wer sich noch gar nicht mit der Welt von Minecraft auskennt, tut gut daran, das Tutorial in Ruhe durchzuspielen. Hier wird erklärt, wie man an die verschiedenen Materialien kommt, was man tun muss, um aus diesen Rohstoffen Gegenstände, Strukturen, Waffen und Rüstungen zu bauen, und wie die Welt insgesamt funktioniert. Denn nachts kommen die Monster und wer es nicht schafft, sich ein Dach über dem Kopf zu bauen, wird kaum in Ruhe schlafen können. Klar: Das Ziel ist es, sich zu bewaffnen, den Monstern Feuer unter dem Hintern zu machen und sich so jederzeit frei bewegen zu können.
Das Interface von Minecraft auf der Xbox 360 basiert auf einer früheren PC-Version (laut Angaben der Entwickler auf Version Beta 1.6.6, für diejenigen unter euch, die sich mit dem Spiel gut auskennen). Da die Steuerung auf die Konsole angepasst werden musste, ist alles etwas einfacher als in den aktuellen PC-Versionen. Ihr könnt mit der rechten Schultertaste Dinge zerstören beziehungsweise Rohstoffe abbauen. Mit der linken Schultertaste platziert ihr fertige Gegenstände in der Welt und mit der A-Taste könnt ihr springen. Das generelle Handwerksmenü findet ihr hinter der X-Taste verborgen.
Vereinfacht wurde das gesamte System des Herstellens von Gegenständen und auch das Nutzen des Ofens, um durch das Zusammenführen von Brennstoffen und Rohstoffen neue Stoffe zu schaffen. Ihr müsst lediglich die richtigen Stoffe zusammen im Ofen brennen. Die Reihenfolge spielt – anders als in der PC-Version – keine Rolle. Sind diese Vereinfachungen schlecht? Wohl nur für die echten Fans, die sich an die komplexeren Versionen gewöhnt haben.
Ganz viel Freiheit – auch mit anderen
Wer nicht gern alleine werkelt und seine Welt anderen zeigen will, hat natürlich auch in der Xbox-360-Version von Minecraft die Möglichkeit dazu. An einer einzelnen Konsole spielen bis zu vier Spieler im geteilten Bildschirm zusammen und können so große Bauwerke in kurzer Zeit fertigstellen. Online dürfen bis zu acht Spieler miteinander bauen: auf zwei Xbox-360-Konsolen mit jeweils vier Spielern. Was miteinander geht, geht natürlich auch gegeneinander. Das Zerstören von Welten ist ebenfalls möglich. Dann kommt es zu Gefechten mit selbst gebauten Waffen und Holzschwertern – ganz wie in der Kindheit.
Achtung: Wie Entwickler 4J Studios bestätigt hat, ist eine wichtige Einschränkung der Xbox-360-Version von Minecraft, dass das Spielen im geteilten Bildschirm nur mit HD-Fernsehern und entsprechendem HDMI- oder Komponentenkabel möglich ist. Da es sich um ein wichtiges Feature handelt, solltet ihr vorher überprüfen, wie eure Konsole an euren Bildschirm angeschlossen ist!
Kommentarezum Artikel