Test - Minecraft: Story Mode – Episode 2 : Montage erforderlich
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Episode 2 von Telltale Games' Minecraft: Story Mode landete schon zwei Wochen nach der Pilotepisode Der Orden des Steins auf Steam. Montage erforderlich heißt die Fortführung der Geschichte, die lediglich eines vermittelt: dass die Entwickler lieber von der voreiligen Veröffentlichung hätten absehen sollen.
Wir erinnern uns: Ivor erschuf einen Wither, der zu einer gigantischen Kreatur heranwuchs, die die ganze Welt zu zerstören droht. Jesse, Olivia, Axel und Co. machen sich auf den Weg, den Orden des Steins wieder zu vereinen. Das scheint die einzige Möglichkeit zu sein, die Katastrophe abzuwenden. Doch die Charaktere haben auch mit ihren zwischenmenschlichen Problemen zu kämpfen. Episode 2 Montage erforderlich schickt uns also auf die Suche nach den Ordensmitgliedern.
Im Gegensatz zu Episode 1 herrscht nicht mehr heitere Einstimmigkeit. Bei den Team-Mitgliedern herrscht zusehends dicke Luft. Indem die Unterhaltungen in die eine oder andere Richtung gelenkt werden, sorgen wir zumindest für unterschiedliche Graustufen von Disharmonie. Vielleicht wurde der Handlungsstrang um Magnus gewissenhafter entwickelt als Ellegards. Hätten wir uns für die Suche nach dem männlichen Helden entschieden, wäre uns unter Umständen nicht die rapide absinkende Qualität von Montage erforderlich aufgefallen, die sich nach diesem Entschluss einstellte.
Gut Ding will Weile haben
Am auffälligsten ist die schlampige, wenn überhaupt vollständig durchgeführte wörtliche Übersetzung in den deutschen Untertiteln, die weit unter dem Niveau von Google Translate liegt. Beispiel gefällig? „You're sneaking up me?“ wird zu „Sie schleichen mir auf?“. Manche Sätze sind sogar völlig unverständlich: „Haben Calvin schicken? Sie meinen neuen Assistenten? Neue Assistenten mit einem dümmlich adorable Schwein, das ist!“
Doch darüber könnte man durch Ausschalten der Untertitel hinwegsehen. Die Mängel durch die überhastete Veröffentlichung aber gehen darüber hinaus. Charaktere verschwinden, um kurz darauf wieder aufzutauchen. Oder sie laufen während eines Quick-Time-Events, in dem sich zwei Brückenteile voneinander entfernen, einfach in der Luft weiter, wenn der Sprung nicht schnell genug erfolgte. Der Vogel wird jedoch mit der Übersetzung des Namens von Episode 1 abgeschossen: „Die Reihenfolge des Steins“.
Dafür knüpft Montage erforderlich an den gleichen, einfach gestrickten, aber deswegen nicht weniger witzigen Situationshumor an. Leider sind die scherzhaften Einlagen unter den missgelaunten Charakteren diesmal dünner gesät. Auch wenn uns Episode 2 an abwechslungsreichere Orte führt und einen dramatischen Abschluss hinlegt, kommt die Handlung nicht richtig in Fahrt. Nach einigen dramaturgischen Durchhängern gibt es leider nicht mal einen neugierig machenden Cliffhanger.
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