Test - Minecraft: Story Mode – Episode 3 : Am allerletzten Ort
- PC
Abermals sind nur wenige Wochen seit der letzten Episode von Minecraft: Story Mode vergangen. Seit der überhastet veröffentlichten Episode 2 sind wir misstrauisch, ob Telltale Games wieder gekleckert statt geklotzt hat. Oder handelte es sich um einen einmaligen Ausrutscher?
Normalerweise erscheinen neue Episoden im Abstand von ein bis zwei Monaten. Bei Game of Thrones mussten wir beinahe ein Jahr warten, um endlich das Finale zu sehen. Es überrascht also nicht grundlos, dass in nicht einmal anderthalb Monaten bereits drei Fünftel der Geschichte von Minecraft: Story Mode erzählt sind. Ob diese Entscheidung mit der geringeren Aufmerksamkeitsspanne des jüngeren Publikums in Zusammenhang steht, können wir nur mutmaßen.
Jedenfalls ist es so weit und wir führen unser Abenteuer auf der Suche nach einem Mittel zur Zerstörung des in Episode 1 – Der Orden des Steins freigesetzten Wither-Sturms fort. Dabei müssen wir ein weiteres Mitglied des Ordens, der aufgelöst wurde, aufsuchen. Soren soll es richten und das Team aus Jesse, Schwein Reuben, Axel, Olivia, Lucas, Petra, Ellegaard und Magnus mit der nötigen Sprengkraft versorgen. So gesehen ist schon von Anfang an klar, worauf Am allerletzten Ort hinauslaufen wird. Die actiongeladene Eröffnungsszene verspricht dieses Mal zumindest eine weit weniger zähe Folge.
Verbesserungswürdig
Natürlich haben wir nach Episode 2 besonders nach womöglich weiter bestehenden Mängeln Ausschau gehalten. Glücklicherweise gibt es über die komplette Episode hinweg keine Totalausfälle in Sachen Untertitel mehr. Bevor wir allerdings in Lobgesang verfallen, müssen wir gleich einen Dämpfer einstecken. Von perfekter Qualität kann auch in der dritten Folge nicht die Rede sein.
An zwei, drei Stellen wird beispielsweise statt der handlungsrelevanten Konversation der Charaktere ein Grunzen des Schweins Reuben untertitelt ("Grunz!"). Wer im Englischen nicht besonders sprachfest ist, verpasst in diesen Momenten unter Umständen etwas. Darüber hinaus lassen sich kleinere Patzer ausmachen, in denen – entgegen der Aufforderung im Spiel – die S- statt der W-Taste gedrückt werden muss.
In den vorherigen Episoden kamen wir ins Schwitzen, wenn wir schnell eine passende Antwort geben mussten. Das hat sich geändert. Anscheinend wurde die Zeitspanne für die Auswahl einer geistreichen Erwiderung um wenige Augenblicke verlängert. Trotzdem verlaufen die Konversationen weiterhin flüssig. Entspannter spielt sich Episode 3 deswegen keineswegs. Im Gegenteil: Während bisher nur gelegentlich ein paar Zombies niedergestreckt werden wollten oder ein bis zwei Crafting-Einlagen das Spiel auflockerten, wurde das Verhältnis von Betrachten und Eingreifen merklich zugunsten des Letzteren verändert. Viel Abwechslung wird aber weiterhin nicht geboten.
Erzählerisch ist Am allerletzten Ort die bisher stärkste Folge von Minecraft: Story Mode. Zunächst wird in der ersten halben Stunde der immer gleiche Running-Gag, in dem jemand, meist Axel, auf jemand anderen fällt, extrem überstrapaziert. Doch abgesehen davon kommt Episode 3 und damit die übergeordnete Handlung endlich in Fahrt und gönnt euch nur wenige Ruhepausen. Die stark steigende Spannung endet schließlich buchstäblich mit einem riesigen Knall und einer ordentlichen Portion Tragik. Insofern wurden einige Schwächen des letzten Kapitels ausgemerzt.
Kommentarezum Artikel