Preview - Kirby's Epic Yarn : E3 2010: Schönste Laufmasche der Welt

Krieg. Gewalt. Waffen. Blut. Explosionen. Kugelhagel. Brechende Knochen. Kopfschüsse. Das sind offenbar die Erfolgsgeheimnisse und Verkaufsgaranten, wenn man sich einen Großteil der dieses Jahr auf der E3 vorgestellten Spiele anschaut. Eher selten gibt es angenehme Ausnahmen. So wie Kirby's Epic Yarn.

Typisch Nintendo. Statt den Spieler mit einem 08/15-Jump-'n'-Run abzuspeisen, hat man sich für das Comeback des knuddeligen Kirby etwas ganz Besonderes ausgedacht. Das neueste Plattformabenteuer des pinkfarbenen Protagonisten erstrahlt nämlich in einem faszinierenden Stoff-Look.

Strick dich durch!

Spielmechanik und Steuerung sind extrem simpel gestrickt: Ihr haltet die Wiimote quer in der Hand, bewegt Kirby mit dem Digipad über den Bildschirm, springt mit der 1-Taste und attackiert Gegner mit dem 2-Knopf. Mehr braucht ihr nicht zum Glücklichsein. Auf eurem Weg durch die knuffige Wolllandschaft springt ihr über Abgründe und Fallen und auf höher gelegene Plattformen, um euch von dort aus weiter euren Weg zu bahnen.

Zur Verteidigung und zum Herumhangeln steht dem niedlichen Spielcharakter eine Art Fadenlasso zur Verfügung. Mit diesem fangt ihr die Wollbösewichte ein und schleudert sie in der Gegend herum. In guter alter Mario-Manier kann Kirby auch auf Gegner draufhüpfen, um sie unschädlich zu machen. Die Hauptaufgabe des Spielcharakters besteht darin, an bestimmten Stellen in den farbenfrohen Levels verstreute Edelsteine einzusammeln..

Aufgeknöpft und reingeschlüpft

Seinen besonderen Charme und Einfallsreichtum entfaltet der Titel vor allem in den Sequenzen, in denen mit Knöpfen oder Reißverschlüssen interagiert wird. Mit dem Lasso reißt Kirby dann den Knopf ab, um einen bislang verborgenen Teil der Spielwelt freizulegen. Da kommen dann wie aus dem Nichts fluffige Wolken, riesige Schlösser oder mysteriöse Höhlen zum Vorschein. Zieht der niedliche Typ mit dem Lasso einen Reißverschluss auf, fällt der untere Teil wie ein Vorhang nach unten. Dahinter wartet ebenfalls ein neuer Levelabschnitt auf Kirby.

Hüpft ihr vor größere Gebäude, könnt ihr mittels Knopfdruck und Steuerkreuz in Fenster oder Eingänge einsteigen. Hier zeigt sich dann ein weiterer Effekt, der die Detailliebe der Entwickler verdeutlicht: Kirby bewegt sich hinter der Fassade, als würde er wirklich unter dem Stoff entlangschlüpfen. Eine Ausbeulung auf dem Gebäude zeigt euch dabei an, wo ihr euch befindet. Das liest sich vielleicht komisch, ist programmiertechnisch aber wirklich absolut sehenswert umgesetzt.

Verwandlungskünstler im Doppelpack

Je nach Szenario und Spielsituation ändert Kirby während seines Abenteuers die Form. Wenn er einen Abhang hinuntersaust, verwandelt er sich in ein niedliches Stoffauto. Unter Wasser mutiert die Spielfigur zum Mini-U-Boot, springt ihr aus größerer Höhe ab, nimmt Kirby die Form eines Fallschirms an. Per Doppelsprung wird aus dem Protagonisten ein Gewicht, in dieser Form kann Kirby bestimmte Steine zerbrechen, um tiefer gelegene Abschnitte zu erreichen. An anderen Stellen schwebt ihr als Kirby-UFO durch die Levels.

Höhepunkt unserer Anspielsitzung war der Kampf gegen einen der Endbosse. Wobei der Ausdruck aufgrund des Knuddel-Looks der Riesengegner nicht so recht passen mag. Wir bekamen es mit einem stattlichen Stoffdrachen zu tun, dessen feuriger Wollatem uns ordentlich auf Trab hielt. Mit der richtigen Taktik haben wir dem grünen Vieh den Garaus gemacht: einfach mit dem Lasso die Zunge des Drachen einfangen und dann kräftig ziehen. Nach einigen Wiederholungen war das Biest unschädlich gemacht.

Neben den vielen innovativen Ideen und dem putzigen, einzigartigen Look hat uns auch der Mehrspielermodus begeistert. Ihr könnt das gesamte Abenteuer zu zweit im Koop-Modus spielen. Dabei zeigt der Titel sogar taktische Elemente. So könnt ihr euch die Spielfigur eures Mitspielers zum Beispiel mit dem Lasso schnappen, sie auf dem Kopf transportieren und mit Schmackes wegwerfen, um auf höher gelegene Plattformen zu gelangen.