Preview - Gotham City Impostors : Trittbrettfahrer in Gotham City

Rocksteady hat erst kürzlich seine Version des dunklen Ritters mit Batman: Arkham City in das zweite Abenteuer geschickt und Christopher Nolans Batman-Trilogie findet im Sommer 2012 ihren Abschluss. Die Fledermaus hat also aktuell gut zu tun. Da wird es langsam Zeit, dass die normalen Bürger in die Bresche springen und aushelfen. Die Entwickler von Monolith führen diese Front an und gewähren einen ersten Blick auf den teambasierten Shooter Gotham City Impostors, der im Januar auf Xbox Live und dem PlayStation Network veröffentlicht wird.

Schon nach den ersten Sekunden wird unmissverständlich klar, dass sich Gotham City Impostors nicht allzu ernst nimmt. Die Grafik ist bunt, sämtliche Charaktere sind überzeichnet. Schließlich verfügen die Nachahmer nicht über die finanziellen Mittel, um sich den Hightech-Schnickschnack zu leisten, den Batman einsetzt. Ganz zu schweigen von den Jokerz, den Anhängern des psychopathischen Clowns. Und so treffen sich beide Gruppierungen auf den Straßen Gothams, um sich gegenseitig eins auf die Zwölf zu geben. Frei nach dem Motto: „Warum Verbrechen bekämpfen, wenn man es töten kann?“

Warum denn so ernst?

In der momentan laufenden Beta könnt ihr zwei Spielmodi austesten. In "Ausräucherung" müsst ihr mit eurem Team die Mehrheit der Gaskanonen besetzen, die auf der Karte verteilt stehen. Während die Bats-Gruppierung Pheromone in die Luft schießt, die Fledermäuse anlocken und sie alles angreifen lassen, was aussieht wie ein Clown, pumpen die Jokerz ein Nervengift in die Atmosphäre. Das Team, das als erstes die Umgebung vollständig in seinen Dunst getaucht hat, gewinnt. Auch wenn sich diese Spielvariante extravagant anhört, müsst ihr schlicht und ergreifend nur bestimmte Punkte einnehmen und halten, ähnlich wie beim Conquest-Modus in Battlefield.

Der zweite Modus hat den klangvollen Namen "Psychologische Kriegsführung". Im Grunde handelt es sich hier um eine abgewandelte Form von Capture the Flag. Ziel ist es, eine Batterie aufzusammeln und diese dann an einen Gehirnwäschegenerator anzuschließen, um das gegnerische Team zu demoralisieren. Passiert das, verliert der Feind zeitweise seine Waffe, wird mit fiesen Sprüchen niedergemacht und kann sich nur mit Backpfeifen wehren. Zwei Runden werden ausgetragen. Nach der Halbzeit wechselt ihr wie beim Fußball die Seiten und beginnt in der Basis, in der vorher die Gegner gestartet sind.

Heiliges Kanonenrohr!

Insgesamt dürft ihr aus fünf unterschiedliche Klassen wählen: Stürmer, Späher, Verteidiger, Arzt und Scharfschütze. Jede Klasse verfügt über ihre eigenen speziellen Waffen und Fähigkeiten und spielt sich daher auch komplett anders. So besitzt der Stürmer beispielsweise einen Greifhaken, mit dem er sich schnell durch die Gegend ziehen lassen kann. Der Arzt ist auf Rollerblades unterwegs und düst über Sprungschanzen, um so größere Distanzen zu überbrücken. Mit dem Megafon hat er außerdem die Fähigkeit, Team-Kollegen zu motivieren und somit zu heilen. Der Verteidiger hat einen Gleitschirm, mit dem er durch die Gegend fliegt und einen mächtigen Sturzangriff ausführt.

Doch Gotham City Impostors geht noch tiefer ins Detail und lässt euch eigene Klassen erstellen. Ihr dürft euch nicht nur die Waffen und Fertigkeiten aussuchen, sondern auch den Charakter nach eigenen Wünschen anpassen. Dabei gibt es sogar spielerische Unterschiede. Je nach Statur fallen die Laufgeschwindigkeit und die Zähigkeit des Protagonisten anders aus. Außerdem sind kräftige Naturen mit dem Nahkampfangriff effektiver und können ohne Probleme schwere Waffen tragen, während schmächtige Gesellen eine höhere Chance haben, plötzlich auftretenden Kugelhagel unbeschadet zu überstehen. Allerdings dürft ihr die meisten Kategorien erst dann anpassen, wenn ihr einen bestimmten Rang erspielt habt. Zahlreiche Kleidungsstücke sollen dabei für die nötige Individualität sorgen.

Fazit

von Christian Kurowski

Monolith weiß, was ein Shooter heutzutage braucht. Nach den ersten Partien hat mich Gotham City Impostors bereits überzeugt. Der grafische Stil ist für einen Download-Titel überaus schick, der Humor sitzt und die Spielmechanik wirkt schon jetzt ziemlich ausgereift. Die zahlreichen Waffen, Hilfsmittel und Fähigkeiten laden zum Ausprobieren ein und das Erstellen eigener Klassen motiviert. Die Spielmodi klingen zwar frisch, sind aber nur Abwandlungen bekannter Varianten. Hier bin ich gespannt, was die Entwickler noch aus dem Hut zaubern werden. Ebenso sind einige Waffenkombinationen momentan noch ein wenig unausgereift und übertrieben stark. Am Balancing muss noch ein wenig geschraubt werden. Trotzdem bin ich mir sicher, dass dieser Shooter einschlagen wird wie eine Bombe.