Test - G-Force : Meerschweinchen mit Doppelnull-Lizenz
- X360
Disney und Jerry Bruckheimer entführen Kinobesucher ab dem 15. Oktober in eine Welt, die von einem wahnsinnigen Industriellen bedroht wird, der uns seine Elektrogeräte als Killer auf den Hals hetzen will. Wir testen G-Force, das Spiel zum Film!
Agenten mit Biss
So der Namenszusatz für die deutsche Fassung des Spiels und des Films. Trotz ihrer beachtlichen Schneidezähne ist damit aber sicher nicht das Gebiss des tierischen Agententeams im Miniformat gemeint. Vielmehr geht es in dem Action-Spektakel zum Film meerschweinchenmäßig zur Sache. Denn in Anlehnung an Stephen Kings Rhea M - Es begann ohne Warnung entwickeln Elektrogeräte ein gefährliches Eigenleben und greifen alle Menschen an. Allerdings steckt in diesem Fall der Fiesling und Multimilliardär Leonard Saber hinter dem Plan, die Menschheit zu vernichten, und nicht eine Weltraumstrahlung wie bei Stephen King.
Mit dem Spiel wurde die Geschichte leider relativ wenig verflochten. Ihr solltet den Film vorher gesehen haben, wenn ihr auch nur halbwegs wissen wollt, worum es eigentlich geht. Wir stürzen uns also in das vermutlich ganz auf die kindlichen und jugendlichen Fans des Films zugeschnittene Abenteuer. Ein kurzes Tutorial erklärt die relativ einfach zu handhabende Steuerung des Meerschweinchen-Agenten Darwin, der über eine Energiepeitsche, Fernwaffen wie das Plasmagewehr und ein Jetpack verfügt. Dazu kommen viele weitere Gadgets wie eine Infrarotbrille oder ein Scanner zum Auffinden der Schwachstellen der Gegner.
Angriff der Killer-Toaster!
Manche der Kontrahenten sind nämlich tatsächlich durch eure Waffen nicht zu verwunden und können nur mit besonderen Tricks in ihre schaltkreisbestückten Einzelteile zerlegt werden. Der zweite Mitstreiter ist die Stubenfliege Mooch, die als Überwachungsspezialist im Team fungiert. Ihre wichtigste Fähigkeit ist das Verlangsamen der Zeit: So entgeht sie den Propellern der Klimaanlage und sich schnell bewegenden Fallen. Im Spiel könnt ihr jederzeit zwischen beiden Darstellern wechseln und dadurch zum Beispiel Stellen erreichen, an die Darwin allein nicht rankommt. Die Entwickler haben dies oft sinnvoll genutzt, um euch im Team Fallen entschärfen zu lassen oder Türen zu öffnen.
Furios geht es bei den vielen Kämpfen zu, denn quasi hinter jeder Ecke lauern Elektrogeräte. Diese wurden dank Sabers geheimer Satelliten aktiviert und mutieren nun zu echten Killern. Radiowecker, PC-Lüfter und diverses Kleingerät erledigt ihr dabei noch lässig per Laserpeitsche. Andere Gegner müsst ihr aus der Entfernung mit einem Gewehr ausschalten, weil ihre Nahkampfattacken zu vernichtend sind. Größere Gegner wie die Heimcomputer müssen zu einer bestimmten Zeit angegriffen werden, wenn ihre Schwachstelle offen liegt, und die ganz dicken Brocken sind sogar komplett unverwundbar für eure Waffen. So könnt ihr zum Beispiel den Reißwolf nur vernichten, indem ihr einen der bewaffneten Bewegungssensoren manipuliert und seinen Laserstrahl auf das Ungetüm lenkt.
Jedem Gamer sein Goodie!
Auf Xbox-360-Besitzer warten als Schmankerl natürlich wieder jede Menge Belohnungen, über deren Sinn sich wie immer streiten lässt. Wichtiger sind da schon die Boni, die ihr im Spiel ergattern könnt. Lebensenergie, Munition und Credits findet ihr in Kisten oder werden von Gegnern nach ihrem Ableben hinterlassen. Für die schwer verdiente Kohle bekommt ihr an den Upgrade-Automaten neue Wummen und Verbesserungen für bereits vorhandene Waffen. Außerdem sind in den Levels silberne Datendisks versteckt, die euch ebenfalls diverse Boni einbringen. Eine willkommene Abwechslung, die euch zusätzliche Aufgaben verschafft. Eure eigentlichen Missionen werden per Funk von der Zentrale durchgegeben und der entsprechende Ort wird durch einen Zielpunkt markiert. So wisst ihr stets genau, was zu tun ist - Missverständnisse kommen keine auf.
Im Kinostreifen G-Force kommt erstmals die neue Disney-Digital-3D-Technik in einem Realfilm zum Einsatz, doch das Spiel kann hier leider nicht ganz mithalten. Während die Hauptdarsteller noch recht ordentlich in Szene gesetzt wurden, kann die Umgebung eher nicht überzeugen. Die Räume wirken dafür einfach zu künstlich. Auch bei den Effekten wird nichts wirklich Besonderes geboten, allerdings muss man den Entwicklern zugutehalten, dass sie dafür solide Arbeit ohne Mängel abliefern. Ein Großteil der abgefahrenen Soundeffekte und die sehr leise eingestellte Hintergrundmusik stammen aus dem Film, hier konnte man also nicht viel falsch machen. Dem Spiel liegt übrigens eine 3D-Brille bei, in den Optionen könnt ihr die Ansicht entsprechend umstellen. Leider gelingt die Darstellung räumlicher Tiefe nur im Ansatz. Wir konnten keine großartige Veränderung feststellen.
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