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Preview - Final Fantasy XV: Episode Duscae : Entourage

  • PS4
  • One
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Es war einmal Final Fantasy Versus XIII - eines dieser Spiele, die neben der Hauptserie entstanden und auf die sich vor allem Fans freuten. Die Entwicklung startete bereits 2003, doch eine Veröffentlichung des Spiels wollte einfach nicht kommen. Als die Fans schon fast den Glauben an einen Release verloren, tauchte Versus XIII wieder auf – und wurde offiziell der nächste große Teil der Hauptserie: Final Fantasy XV. Nach all den Jahren konnten wir nun selbst Hand an das Spiel legen, die sogenannte Episode Duscae rund eine Stunde lang antesten und mit dem Director Hajime Tabata sprechen.

Bei Final Fantasy XV: Episode Duscae handelt es sich um die Demoversion des Spiels, das Käufern der Erstausgabe des PSP-Remakes Final Fantasy Type-0 HD eine Zeitlang zum Download zur Verfügung stehen soll. Erzählt wird in dieser Demo eine ganz eigene, kleine Geschichte. Die Handlung des Hauptspiels soll nur gegen Ende kurz angerissen werden – so weit kamen wir in der knappen Stunde unserer Spielzeit leider noch nicht. In Episode Duscae dreht sich erst mal alles um den edlen Wagen, mit dem Hauptfigur Noctis und seine drei Freunde unterwegs sind. Oder besser gesagt waren, denn das Auto hat einen Defekt.

Um die Reparatur bezahlen zu können, gilt es nun, genügend Geld aufzutreiben. Obwohl Noctis ein Prinz ist, herrscht im Geldbeutel offensichtlich Ebbe, sodass die vier Kumpels im weitläufigen Wald- und Wiesengebiet der Demo auf die Suche nach ertragreichen Aufgaben gehen müssen, wie beispielsweise ein gefährliches Biest zu erledigen. Gesteuert wird ausschließlich Noctis, die drei Kameraden lenkt die KI. Praktisch: Sie machen euch automatisch auf interessante Objekte in der Nähe aufmerksam, zum Beispiel auf Missionsobjekte.

Rundenbasiert? Nope.

Im Kampf agiert das Trio ebenso selbstständig. Das ist gut so, denn die Action-betonten Auseinandersetzungen mit der Fauna des Gebiets erfordern, dass ihr euch voll und ganz auf eure eigene Figur konzentriert. Es gibt keine rundenbasierten Kämpfe und auch keine separaten Kampfbildschirme mehr. Stattdessen werden euch Feinde in der Nähe mittels eines schmalen roten Streifens am oberen Bildschirmrand gemeldet. So könnt ihr jederzeit flüchten, wenn ihr gerade keine Lust auf eine Klopperei habt. Wollt ihr kämpfen, lauft ihr auf die stets sichtbaren Feinde zu und der tödliche Spaß startet direkt an Ort und Stelle. Das führt allerdings dazu, dass es jederzeit passieren kann, dass sich weitere Gegner in eure Scharmützel einmischen.

Praktischerweise könnt ihr Gegner fixieren, um so nicht die Übersicht zu verlieren. Wird es euch dennoch zu viel, lauft ihr einfach weg. Oder ihr hängt euch blitzschnell an den nächsten hohen Mast, der sich mit der Kamera leider nicht automatisch fixieren lässt, für eine kleine Verschnaufpause, um beispielsweise eure MP zu regenerieren. Die MP benötigt ihr nicht nur für diverse Sonderfähigkeiten wie das Warpen über kleine Entfernungen. Blockt ihr Angriffe, wofür es genügt, die Blocktaste gedrückt zu halten, verbraucht ihr ebenfalls MP. Haltet ihr stattdessen die Taste für den Standardangriff gedrückt, schlägt Noctis mit einer seiner Waffen zu, die ihr im Menü auswählen könnt. Jeder Waffe sind bestimmte Fähigkeiten zugeordnet, was ihr jederzeit ändern könnt. Allerdings sollen bestimmte Fähigkeiten mit bestimmten Waffen besonders effektiv sein.

Kurz vor dem Tod

Fallen eure HP auf null, ist der Kampf nicht automatisch vorbei. Stattdessen humpelt ihr durch die Gegend und bekommt etwas Zeit, um euch zu heilen – oder von einem eurer Kumpels automatisch geheilt zu werden. Ihr könnt sie allerdings nicht direkt dazu auffordern, was bei unserer Anspielsitzung dazu führte, dass sie manchmal direkt neben uns standen und nichts taten, während wir kurz vor dem Abnippeln waren. Tatsächlich gestorben sind wir allerdings nie, denn sobald ihr in diesen Humpelmodus kommt, lassen die Gegner von euch ab. In gewisser Weise kamen wir uns deshalb ein klein wenig unsterblich vor. Ob das im fertigen Spiel genauso sein wird, ist zumindest zu bezweifeln. Schließlich muss eine gewisse Herausforderung trotz aller Einsteigerfreundlichkeit gewährt sein.

Final Fantasy XV - Episode Duscae Demo Gameplay Trailer
Dieser Gameplay-Clip zeigt euch einige Spielszenen aus der Demo von Final Fantasy XV.

Ein bestimmter, großer Gegner lässt sich dennoch erst besiegen, wenn ihr fleißig aufgelevelt habt. Das geschieht während ihr rastet. Gleichzeitig nehmt ihr leckere Speisen zu euch, die euch gewisse Boni für den nächsten Tag bescheren. Solch eine Rastsequenz demonstrierte uns gleich zu Beginn, wie gut die vier Freunde miteinander harmonieren. Obwohl einer von ihnen ein Prinz ist, verhalten sie sich dennoch gleichberechtigt, ziehen sich gegenseitig auf, treiben Späße miteinander oder ermahnen den blaublütigen Noctis auch schon mal.

Ein wenig erinnerte uns die Dynamik an die Fernsehserie „Entourage“, in der es ebenfalls eine zentrale erfolgreiche Figur gibt, die rein theoretisch höhergestellt, in der Praxis jedoch ein gleichgestellter Freund ist. Tabata-San betonte im Gespräch mit uns, dass sich die Geschichte des Hauptspiels um diese vier Freunde und ihren „Roadtrip“ drehen werde, ohne weitere Details zu verraten. Der erste Eindruck war jedenfalls schon mal vielversprechend, die soziale Dynamik der Gruppe funktioniert bereits gut.

Das leidliche 1080p-Thema

Weniger überzeugen konnte uns die technische Seite der Demo. 1080p und 30 fps sind zwar Tabatas Ziel, aber zumindest in unserer frühen Version der Demo noch nicht erreicht. Ebenso vermissten wir einige schöne Partikeleffekte, die in diversen Vorabvideos zu sehen waren. Und so manche Textur kratzte offensichtlich noch lange nicht an der Leistungsgrenze der PlayStation 4. Dennoch: Rein gestalterisch ist dieser Ausschnitt der Spielwelt gelungen. Stimmungsvolle Wälder und gigantische, friedliche, dinosaurierähnliche Wesen weckten in uns sofort den Forscherdrang.

Auch wenn sich schnell herausstellte, dass die Aufgabenvielfalt zumindest in der Demo noch zu wünschen übrig ließ. Die gesamte Welt von Final Fantasy XV soll circa zehn- bis zwanzigmal so groß wie der Ausschnitt in Episode Duscae sein. Wir hoffen natürlich, dass sie nicht nur groß und schön, sondern auch gut gefüllt mit reichlich Haupt- und Nebenmissionen sein wird. Außerdem soll laut Tabata im fertigen Spiel ein Wettersystem hinzukommen. Was unserer Meinung nach hervorragend zum Spiel passen würde, das bereits den Tag-Nacht-Wechsel spielerisch einbindet. Kämpfe bei Nacht sind nämlich um einiges gefährlicher. Ob wir dann vielleicht sogar mal den einen Summon (sprich: die in der Serie so beliebten Beschwörungen) einsetzen müssen, der in der Demoversion enthalten sein soll? Wir werden es am 20. März herausfinden, wenn Type-0 HD und somit auch Episode Duscae erscheinen.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Keine Rückkehr zu den Wurzeln

Eines wurde mir beim Anzocken der Demo schon nach wenigen Minuten klar: Wer mit der 13er-Serie nichts anfangen konnte und sich nun von Final Fantasy XV eine Rückkehr zu den Tugenden der alten Teile erhofft, wird überrascht werden. Vielleicht letztendlich aber positiv, denn obwohl sich das ehemalige Versus XIII noch weiter von den Wurzeln zu entfernen scheint als die Teile rund um Lightning, wirkt bereits Episode Duscae überaus rund. Das ist vor allem dem Kampfsystem zu verdanken, das Serienveteranen bekannt vorkommen dürfte. Trotz der Action-Betonung ist es weit weg von hirnloser Tastenklopperei. Wer die Übersicht verliert und unüberlegt vorgeht, humpelt schneller vom Kampffeld, als er „Behemoth“ sagen kann. Leider reichte unsere Anspielzeit nicht, um es bis zum Einsatz des einen in der Demo enthaltenen Summons zu schaffen. Aber spätestens da dürfte Final Fantasy XV hoffentlich das Technikfeuerwerk loslassen, das ich an anderen Stellen dieser frühen Version von Episode Duscae noch vermisse. Zumindest wurde uns versichert, dass es bis zum Release noch deutliche technische Verbesserungen geben soll. Überzeugen konnte mich auf jeden Fall schon das Miteinander der vier Hauptfiguren. Allzu viel Charaktertiefe hatte ich von einer Demo ohnehin noch nicht erwartet. Umso erfreulicher fand ich, dass ihre offenbar tief gehende Freundschaft bereits so erzählerisch geschickt angedeutet wurde. Final Fantasy XV wird ein ungewöhnlicher Teil der Serie, das steht fest - und ist auch gut so.

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