Test - FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010 : Fußballspaß für junge Leute
- Wii
Natürlich bekommt auch die Wii eine Version von FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010 spendiert. Wir haben uns auf den virtuellen Rasen gestellt und präsentieren euch hiermit unseren Erlebnisbericht.
Kinderspiele! Dieses voreilige - und auch etwas überzogene - Fazit konnte man in der jüngsten Vergangenheit immer wieder vernehmen, wenn Electronic Arts ein neues Sportspiel für die Wii auf den Markt brachte. Regelmäßig kam der Vorwurf, dass diese Titel für Nintendos Heimkonsole eine reine Familien- und Kinderzielgruppe anpeilen würden und entsprechend anspruchslos seien. Nun ja, so ganz von der Hand weisen kann man diese Theorie in der Tat nicht und auch im Fall von FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010 trifft die Aussage zu - doch leidet darunter auch der Spielspaß?
WM mal etwas anders
Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns vor allem die Spielmodi etwas genauer ansehen. Anstatt eine 1:1-Kopie der Next-Gen-Versionen zu präsentieren, geht EA Sports mit der Wii-Fassung einen etwas anderen Weg. Klar, auch hier bekommt ihr zahlreiche Nationalmannschaften samt Originalspielern geboten. Und natürlich dürft ihr auch um den begehrten Pokal spielen. Allerdings fehlen viele Modi, die man beispielsweise aus der Xbox-360-Version kennt - zum Ausgleich wurden einige exklusive Spielvarianten eingeführt.
Da wäre zum Beispiel der Modus „Zakumis Dream Team". Hierbei könnt ihr mit einer der 32 für die WM qualifizierten Mannschaften antreten, zahlreiche Herausforderungen bestehen und bei Erfolgen neue Spieler hinzugewinnen. Das Ziel ist klar: ein möglichst perfektes Team mit Superstars aufbauen. Eine gewisse Motivation kann man diesem Modus nicht absprechen, wenn er auch nicht so tief greifend ist wie die Spielvarianten aus den Next-Gen-Versionen.
Alternativ könnt ihr beim „KO-Turnier international" gegen bis zu drei Mitspieler antreten, um in mehreren Entscheidungsspielen den ultimativen Sieger zu ermitteln. Das ist ebenfalls spaßig, allerdings flacht die Euphorie schnell wieder ab. Es gibt einfach zu wenig Modifikationen, um den Spielspaß in diesem Modus über einen längeren Zeitraum interessant zu gestalten. Für einige Partien zwischendurch ist er jedoch gut geeignet.
Kindgerechtes Kicken?
Allgemein bietet die Wii-Version weniger Realismus und Tiefgang als die anderen Fassungen des Spiels. Der Ablauf auf dem Rasen ist deutlich actionreicher, Taktik steht definitiv nicht im Vordergrund. Zudem kommt wahlweise auch wieder die sogenannte All-Play-Steuerung zum Einsatz, die euch viel Arbeit abnimmt. Das ist ideal für Gelegenheitsspieler und junge Zocker, aber nun mal nichts für gestandene Profis.
Apropos Steuerung: Es ist ziemlich nervig, dass für mehrere Aktionen ein und derselbe Knopf auf dem Controller verwendet wird. So kommt es beispielsweise etwas zu oft vor, dass der Spieler den Ball auf kurze Distanz „durchsteckt", obwohl er eigentlich einen langen Pass in den freien Raum ausführen sollte. Wir empfehlen übrigens die Verwendung eines Classic-Controllers, da dieser der Wiimote in puncto Präzision und Handhabung überlegen ist.
Zudem muss man dem Spiel ankreiden, dass sich im Vergleich zu FIFA 10 so gut wie nichts geändert hat. Die KI wurde kaum verbessert - lediglich die Torhüter agieren etwas cleverer - und auch die Ballphysik bleibt unverändert. Selbiges gilt auch für die Präsentation des Spiels. Hier etwas Konfetti, da ein paar WM-Dekorationen - fertig. Das restliche Grafikgerüst wurde von FIFA 10 übernommen und erinnert noch immer leicht an eine Art Comic mit vielen bunten Farben - ohne jedoch gänzlich den Bezug zur Realität zu verlieren. Die Sound-Kulisse ist insgesamt gut gelungen, wenn sich auch die Kommentatoren nicht gerade mit Einfallsreichtum hervortun.
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