Preview - FIFA 14 : Generationenwechsel
- One
Plötzlich sieht man jeden einzelnen Grashalm, jeden einzelnen Fan, jeden einzelnen Kameramann und jeden einzelnen Balljungen. Deutschlands liebste Mannschaftssportart erreicht nun die neue Konsolengeneration. Auf der gamescom in Köln stand die Xbox-One-Version zum Probespielen bereit. Zwar ist alles schöner und realistischer, die Fans in der Allianz Arena würden trotzdem nie so eine Choreografie vor dem Anpfiff einer Partie hinbekommen.
Da ist sie, Münchens Schmuckstück: die Allianz Arena. Aus dem Helikopter wird das Fußballstadion mit der Kamera eingefangen. Sieht beeindruckend aus. Fast wie in einer TV-Übertragung. Als Münchner erkennt man sogar kleine Details im Umfeld wieder. Drinnen tobt die Stimmung. Das Wappen des FCB ziert die ganze Südtribüne. Zwar bemühen sich die eingefleischten Bayern-Fans sehr, so eine imposante Choreografie wird es aber wohl niemals in der echten Arena zu sehen geben. Sei es drum. Die Spieler beider Mannschaften laufen sich warm. Man erkennt sie alle: Manuel Neuer, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Robben und Ribery sowieso. Sie alle gleichen ihren echten Vorbildern fast bis aufs Haar.
Ballzauber und Balljungen
Die Unparteiischen bringen das Spielgerät auf das Feld. Dann geht die Partie auch schon los. Am Anfang tasten sich der Triple-Sieger und die Spieler von Manchester City ab. Beide Abwehrreihen stehen gut, ein richtiger Durchstoß ist nicht möglich. Der Ball landet im Aus. Aber warum geht es nicht weiter? Anstatt das die Kulle wieder in die Partie gebracht wird, verharrt Lahm wie angewurzelt am Spielfeldrand. Den Ball hält er lässig mit einem Arm. Er wartet.
Schnell wird der Grund ausgemacht. Ein weiterer Ball befindet sich auf dem Spielfeld. Da war der Balljunge wohl ein wenig übereifrig. Ein anderer Spieler kickt das Spielgerät vom Feld. Es geht weiter. Eigentlich ist dieses kleine Detail ein perfektes Beispiel dafür, dass solche Szenen die Authentizität des Sports aufwerten können. Wenn man dann allerdings gut zwanzig Sekunden warten muss, bis es weitergeht, geht der Schuss nach hinten los. Speziell, wenn diese Situation gleich mehrfach in der Partie auftritt. Der Spielfluss geht so flöten.
Eine Frage der Physik
Wie auf der PlayStation 3 und der Xbox 360 klebt der Ball noch weniger am Fuß der Athleten. Wird ein langer Pass gespielt, springt euch das Spielgerät bisweilen vom Fuß. Ihr müsst Vorsicht walten lassen und aufmerksamer euren Angriff planen. Schon jetzt macht die Ballphysik eine Menge Spaß. EA hat es geschafft, die Kulle glaubhaft über den Rasen bolzen zu lassen. Lange Bälle segeln durch die Luft. Harte Schüsse fliegen mit Druck auf das gegnerische Tor.
Dadurch, dass die Spieler behäbiger und weniger spritzig als in den Jahren zuvor reagieren, kommt es gerade in den ersten Partien häufig zu Ballverlusten. Das ist gerade dann ärgerlich, wenn man eigentlich nur in Ruhe über die Abwehrreihen den Spielzug aufbauen wollte und dann plötzlich unter Druck gesetzt wird. FIFA 14 erfordert mehr Planung und Voraussicht. Die Zweikämpfe sind noch verbissener. Beide Fußballer rangeln mit vollem Körpereinsatz um den Ball. Abgepfiffen wird erfreulich wenig, die Unparteiischen halten sich mit Unterbrechungen zurück. Böse Fouls sind die Ausnahme.
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