Preview - Dead Island 2 : Alles wie immer in L. A.

Ist gerade ein Zombievirus ausgebrochen oder sind wir nur einfach in L. A.? Manch böse Zunge mag behaupten, dass das kaum zu unterscheiden sei. Kein Wunder, dass im sehr gelungenen ersten Dead-Island-2-Trailer ein ähnlicher Ton angeschlagen wurde. Dessen fröhliche Musikuntermalung tauchte auf der gamescom während unserer Anspielsitzung wieder auf, während wir munter Zombies metzelten.

Eigentlich könnte der Bericht schon an dieser Stelle enden, denn viel mehr gab es leider nicht zu tun. Zwar sammelten wir zuvor in einer Tankstelle diverse Bauteile ein, aber tatsächlich Waffen basteln oder ausbauen wie im Vorgänger konnten wir nicht. Stattdessen poppten neue Waffen direkt in unseren Händen auf, sobald wir genügend Bauteile eingesammelt hatten. Bevor Fans der Serie nun erschrocken aufschreien: Entwickler Yager versicherte uns, dass das nur in der Messedemo so ist und es im fertigen Spiel wieder das gewohnte Waffen-Crafting mit den üblichen verrückten Waffenkreationen geben wird.

Gewohnt waren wir auch die Zombies, die meist in träger Stumpfsinnigkeit – wie Zombies eben so sind – auf uns zustapften. Ab und an tauchten aber Variationen auf, beispielsweise ein explodierender Zombie, dem man nicht zu nahe kommen sollte. Im Zweifelsfall stießen wir sie mit einem kräftigen Tritt von uns weg – möglichst nicht in Richtung der drei Koop-Partner, die an unserer Seite ebenfalls fleißig Zombies zu Brei schlugen.

Superhelden

Wirklich in Bedrängnis kamen wir aber nie, da unsere Charaktere allesamt äußerst hoch gelevelt und damit nahezu unbesiegbar waren. So etwas spendiert dem spielenden Journalisten natürlich ein schönes Erfolgsgefühl, ist aber nicht sonderlich vorteilhaft, wenn man von einem Dead Island einen gewissen Survial-Aspekt erwartet. Stattdessen gingen wir auf Highscore-Jagd. Survival soll es aber laut unseren Informationen im fertigen Spiel geben. Ein weiteres Versprechen, das wir erst mit einer fortgeschritteneren Spielversion überprüfen können.

Sicher ist aber auf jeden Fall, dass es neben Los Angeles auch nach San Francisco gehen wird. Einen dritten Schauplatz gibt es obendrauf, aber den hält Yager noch geheim, im Gegensatz zu den verfügbaren Charakteren. Wir wählen zwischen Hunter, Berserker, Bishop und Speeder. Zwei Beispiele, was die unterschiedlichen Spielweisen dieser Figuren angeht: Während der Hunter auf Fernwaffen setzt, teilt der Berserker gerne mit dicken Waffen kräftig aus.

Insbesondere bei diversen Zufallsereignissen, etwa einem Flugzeugabsturz mit verlockender Beute, sollte man seine Spielfigur gut beherrschen. Schließlich lockt der Krach nicht nur reichlich Zombies an, sondern auch menschliche Gegner. Der Geräuschfaktor zieht sich voraussichtlich durch das ganze Spiel. Stehen zu viele Zombies im Weg, locken wir sie zum Beispiel weg, indem wir etwas abseits einen Autoalarm auslösen.

Fazit

von Michael Zeis

Irreführende Messedemo

Als ich das erste Dead Island spielte, musste ich bei jedem Zombie um mein virtuelles Leben fürchten. Eine dumme Entscheidung und schon war ich tot. Diese ständige Gefahr sorgte zumindest bei mir für das notwendige Survival-Gefühl. Die Messedemo zu Dead Island 2 hatte nichts davon. Zum Glück ist aber nachvollziehbar, wieso das so ist, schließlich geben solche kurze Abschnitte, die die Messebesucher schnell mit Erfolgserlebnissen versorgen sollen, nicht selten ein verzerrtes Bild des eigentlich geplanten Spiels wieder. Auf meine Nachfrage hin wurde mir versprochen, dass der gewünschte Survival-Aspekt auch in Dead Island 2 vorhanden sein wird. Davon abgesehen hinterließ die Gamescom-Demo insgesamt einen soliden Eindruck bei mir. Sie spielte sich gut und sah nicht schlecht aus, auch wenn die Hardware sichtlich nicht an ihre Grenzen stößt.