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Test - Crush 3D : PSP-Geheimtipp für 3DS

  • 3DS
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2D ist viel besser als 3D: So lautet die Agenda altgedienter Zocker, die bereits vor der PlayStation-Ära mit einem Joypad (oder Joystick) vor dem Bildschirm saßen. Zoe Mode nutzte dieses Verlangen nach der guten, alten Zeit für eine besonders pfiffige Spielidee und präsentierte 2007 eines der besten, aber verkaufstechnisch gesehen leider auch erfolglosesten PSP-Produkte. Eine neue 3DS-Version soll nun nachträglich für Ruhm und Reichtum sorgen.

Der Geheimtipp in einem neuen Gewand

Wie sich die Zeiten ändern: In der Original-Version von Crush für die PSP war Danny ein psychisch kaputter Mensch, der sich aufgrund seiner Schlafprobleme einer experimentellen Behandlung unterzog. Auf dem 3DS hingegen erinnert der Junge mehr an Marty McFly (der aus Zurück in die Zukunft): ein eigentlich ganz normaler Kerl, der mit einem verrückten Wissenschaftler befreundet ist und als Versuchskaninchen für dessen wilde Experimente herhalten muss.

Das Ergebnis ist das gleiche: Danny befindet sich in einer abstrakten Welt voller Plattformen, vergleichbar mit klassischen Jump'n'Runs aus den 80er Jahren. Er muss diverse Murmeln einsammeln, damit sich ein Ausgang öffnet und er zum nächsten der insgesamt 40 Levels schreiten kann. Auf den ersten Blick erscheint diese Aufgabe unmöglich: Wie bitte schön soll Danny eine Plattform erreichen, die ganz weit weg im Hintergrund schwebt? Die Antwort hierfür lautet: mit der Crush-Technologie.

Wechsel zwischen den Dimensionen

Das Prinzip ist einfach: Sobald ihr die linke Schultertaste antippt, wird die gesamte dreidimensionale Umgebung platt gedrückt. Danach liegt die entfernte Plattform direkt vor Danny, wodurch er nun problemlos auf sie springen kann. Auf dieser bleibt er auch dann, wenn er mit dem gleichen Tastendruck den Crush-Vorgang wieder rückgängig macht. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Perspektiven (genau genommen vier von der Seite und eine von oben), zwischen denen ihr innerhalb der 3D-Ansicht wechseln könnt und die beim “crushen“ eine völlig andere 2D-Umgebung erzeugen.

Crush 3D - Launch Trailer
Pünktlich zur heutigen Veröffentlichung von Crush 3D für den 3DS wurde auch der entsprechende Launch-Trailer verfügbar gemacht.

Dazu kommen zahlreiche Spielelemente, wie beispielsweise gefährliche Kakerlaken, bewegliche Bälle oder Wände, die in der 2D-Welt ein unüberwindbares Hindernis für Danny darstellen. Dabei werdet ihr nicht von Anfang an mit allen Features des Spieles konfrontiert, stattdessen kommen bis zum Schluss hin immer wieder neue hinzu.

Die Idee ist so oder so brillant und perfekt geeignet für ein Puzzlespiel, bei dem ihr gehörig um mehrere Ecken denken müsst. Darüber hinaus haben sich die Entwickler sehr viel Gedanken über das Spieldesign gemacht: Die 40 Level werden zunehmend schwerer und vertrackter. Einige sehen im ersten Moment unlösbar aus, doch letztlich müsst ihr nur den richtigen Kniff herausfinden, wodurch das Rätsel plötzlich ganz leicht wird. Dazu kommen Objekte, die sich automatisch bewegen, und speziell in der 2D-Ansicht besonders pfiffige Spielsituationen ermöglichen.

Kosmetische Änderungen

Leider halten sich die spielerischen Unterschiede im Vergleich zur PSP-Version in Grenzen. Die Anordnung der Levels sowie die Tutorialabschnitte wurde etwas optimiert, darüber hinaus konnten wir nur im Detail Veränderungen ausmachen. Grundlegend neu ist das Levelanwahlsystem: Während ihr auf der PSP bis zu zehn Rätsel anwählen durftet und damit deren Reihenfolge selbst bestimmen konntet, müsst ihr diese in der 3DS-Umsetzung nacheinander angehen. Solltet ihr bei einem Rätsel partout nicht weiterkommen, dürft ihr es überspringen. Allerdings nur, wenn ihr euch bereits ein paar Minuten daran versucht habt.

Umso mehr hat sich bei der Präsentation getan: Neben der völlig neuen Geschichte ist auch die Grafik bedeutend kindgerechter. Die Umgebung besteht nicht mehr wie auf der PSP aus einer Mischung aus grellen Neonfarben sowie dunkelvioletten Hintergründen, sondern geht mehr in Richtung Pastell und Puppenhaus. Der Stil ist dezent langweiliger, dafür haben die Entwickler die technischen Ungereimtheiten des Originals in den Griff gekriegt. Dieses ruckelte stellenweise recht stark, während die Nintendo-3DS-Konvertierung diesbezüglich keine Sorgen mehr bereitet.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Eigentlich hätte ich meinen alten Artikel nochmal abgeben können. Die Spielidee ist weiterhin eine der besten, die mir je unter die Augen gekommen ist. Und so schön es auch ist, dass Crush in Form dieser 3D-Version eine neue Chance erhält: Ich hätte mir etwas mehr Neuerungen gewünscht. Die Präsentation ist harmloser und langweiliger, genau wie die Hintergrundgeschichte. Dafür läuft das Spiel ruckelfrei, im Gegensatz zur technisch katastrophalen PSP-Version. Wer diese nicht kennt und ein vertracktes Denkspiel sucht, der greift bedenkenlos zu. Wer sie jedoch bereits im Schrank stehen hat, der benötigt die 3DS-Umsetzung nicht zwingend.

Überblick

Pro

  • damals wie heute eine absolut brillante Spielidee
  • hervorragendes Level-Design
  • sehr gut ausbalancierter Schwierigkeitsgrad
  • endlich ruckelfrei

Contra

  • spielerisch kaum Unterschiede im Vergleich zum PSP-Original
  • grafisch sowie musikalisch nur durchschnittlich
  • neue Geschichte viel zu harmlos

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