Test - The Darkness II : Tentakel-Jack is back
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Der erste Teil von The Darkness von Starbreeze wurde zum Hit. Die überaus rabiate Comic-Umsetzung, die in Deutschland stark geschnitten auf den Markt kam, hatte zwar ihre spielerischen Schwächen, vor allem bei den Parallelweltabschnitten, doch konnte die coole Umsetzung samt der abgefahrenen Geschichte bei den Spielern massiv punkten. Digital Extremes widmen sich dem Nachfolger und versuchen, spielerisch einiges besser zu machen, setzen dabei aber auf einen ganz anderen Look.
Eigentlich geht es Jackie Estacado ziemlich gut. Seit den Ereignissen im ersten Teil ist er erfolgreicher Boss eines Verbrechersyndikats, das Geld fließt in Strömen, die Villa ist bestens eingerichtet und die Gang-Mitglieder stehen voll hinter ihm. Auch die Finsternis, die ihm im Vorgänger mehr oder minder zur Seite stand, ist unter Kontrolle und hat sich in den Hintergrund verkrümelt. Was liegt da näher, als im noblen Restaurant mit blonder Begleitung zünftig zu feiern. Blöd nur, dass die kleine Feier in einem Höhepunkt endet, der so nicht geplant war.
Die blutige Jagd beginnt
Das Restaurant wird überfallen, ein Auto rast in die Gruppe und verletzt Jackie schwer. Nur mithilfe seiner Kumpane und munteren Bleigewitters aus Pistolen gelingt die Flucht in die Küche, zumindest vorläufig. Austretendes Gas und ein Molotow-Cocktail scheinen Jackie allerdings endgültig den Rest zu geben. Doch genau in dem Moment, als Jackie nur noch auf die erlösende Kugel wartet, meldet sich ein alter Bekannter zurück: Die Dunkelheit erwacht wieder zum Leben, die beiden mörderischen Tentakel greifen zu und wollen unseren Helden nicht sterben lassen.
So kann Estacado nach einer blutigen Hatz am Ende noch entkommen. Doch was ist eigentlich passiert? Ein neuer Feind ist aufgetaucht. Eine Gruppierung, die sich die Bruderschaft nennt und von einem seltsamen hinkenden Fremden angeführt wird, scheint es auf Jackie und seine gesamte Organisation abgesehen zu haben. Die Jagd beginnt, allerdings auf beiden Seiten, und ein brutaler Krieg entwickelt sich. Schnell wird klar, dass der Hinkende nicht nur auf die Organisation scharf ist, er will die Finsternis an sich bringen, und das muss um jeden Preis verhindert werden.
Klingt so weit simpel, doch ganz andere Ereignisse lassen Jackie zunehmend an sich und der Realität zweifeln. Woher kommen die seltsamen Visionen, in denen seine im ersten Teil getötete große Liebe, Jenny, auftaucht? Wieso befindet er sich immer wieder in einer Psychiatrie? Und was zum Henker tun seine Gang-Mitglieder dort als Ärzte, Pfleger und Insassen? Was ist real und was nur Einbildung? Ist Jackie nur ein stammelnder Irrer mit Wahnvorstellungen oder ist sein tentakelbewehrtes Dasein doch die Realität? Und was hat es mit dem Gral auf sich?
Näher an der Vorlage
Schon auf den ersten Blick werden deutliche Unterschiede zum Vorgänger offenbar. Digital Extremes haben nicht einfach nur den ersten Teil übernommen und mit neuer Handlung garniert, sondern das Spiel in vielen Bereichen erweitert und verändert. Das beginnt schon beim Look. War The Darkness ein eher realistisch aussehender Shooter, setzt der zweite Teil auf Comic-Grafik mit Cel-Shading-Elementen. Das hat natürlich den Vorteil, dass das Spiel damit dichter an der Comic-Vorlage ist und technische Schwächen kaschiert werden können. Was allerdings nichts daran ändert, dass sporadisch Matschtexturen und Einbrüche der Bildrate zu verzeichnen sind.
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